Pflegeanbieter im Nordosten fürchten Abwanderung

GRAAL-MÜRITZ(di). Pflegeanbieter in Mecklenburg-Vorpommern suchen Mitarbeiter. Noch immer wandern qualifizierte Pflegekräfte in benachbarte Bundesländer ab.

Veröffentlicht:

"Die Arbeitsbedingungen in der Pflege in Mecklenburg-Vorpommern müssen an die Bedingungen in anderen Bundesländern angepasst werden. Nur so können wir die Fachkräfte in unserem Land halten", sagte Ulrike Kohlhagen, stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) in Mecklenburg-Vorpommern, auf einer Tagung ihres Verbandes in Graal-Müritz.

Nach ihren Angaben wird es zunehmend schwieriger, frei werdende Stellen zu besetzen. Dazu tragen auch die Arbeitsbedingungen bei. Die Gehälter sind niedriger, weil die Preise für Pflegeleistungen noch nicht auf Westniveau sind. Hinzu kommt, dass der Personalschlüssel im stationären Bereich für eine höhere Arbeitsbelastung sorgt - eine Pflegekraft hat mehr Menschen zu betreuen als im Westen.

Laut aktueller Landespflegestatistik waren 2007 fast 16 000 Menschen in der Pflege im Nordosten beschäftigt, dies sind 12,5 Prozent mehr als im Jahr 2005. Die höchsten Zuwächse verzeichnet der ambulante Sektor mit einem plus von 17 Prozent oder von 826 zusätzlichen Stellen. Im gleichen Zeitraum stieg auch die Zahl der Pflegebedürftigen um 15 Prozent auf 62 088. Einen höheren Fachkräftebedarf leiten die Dienste aber auch aus den erweiterten fachlichen Anforderungen an die Einrichtungen ab, etwa durch die Einführung von Expertenstandards.

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen