SPD plant höhere Pflege-Beiträge

Das Wettrennen um das beste Konzept für die Pflege beginnt: Jetzt hat die SPD ihre Pläne offen gelegt. Im Gegensatz zur Regierung wollen die Sozialdemokraten die Pflege-Beiträge noch mehr erhöhen.

Veröffentlicht:
Damit die Menschen im Alter fit bleiben, will die SPD in der Pflegepolitik einen Schwerpunkt auf Prävention legen.

Damit die Menschen im Alter fit bleiben, will die SPD in der Pflegepolitik einen Schwerpunkt auf Prävention legen.

© Monkey Business / fotolia.com

BERLIN (af). Die SPD setzt einen Kontrapunkt zur Pflegepolitik der Regierungskoalition.

Nach den Vorstellungen der Sozialdemokraten soll der Beitragssatz zur Pflegeversicherung um 0,6 Prozentpunkte steigen.

Sollten die Sozialdemokraten im Jahr 2013 Regierungsverantwortung übernehmen, wollen sie den Beitragssatz zur Pflegeversicherung von heute 1,95 Prozent auf 2,55 Prozent anheben.

Mit den Mehreinnahmen von sechs Milliarden Euro im Jahr will die SPD den Ausbau der kommunalen Pflegeinfrastruktur und der aufsuchenden Pflegeberatung vorantreiben.

Schwerpunkte der SPD-Pflegepolitik sollen die Rehabilitation und die Prävention sein.

"Die Frage ist: Wie schaffen wir Strukturen, die es den Leuten ermöglichen, in der eigenen Umgebung gepflegt werden zu können", sagte die SPD-Gesundheitspolitikerin Elke Ferner am Dienstag bei der Vorstellung eines Orientierungspapiers zur Reform der Pflegeversicherung der SPD-Bundestagsfraktion.

Pflegende Angehörige sollen gestärkt werden

Die Regierung berät am Mittwoch im Kabinett ihren Reformentwurf. Er sieht eine Beitragssteigerung von 0,1 Prozentpunkten ab 2013 vor.

Anders als die Regierung setzt die SPD ausschließlich auf das Umlageverfahren. Eine geförderte private Zusatzversicherung werde es mit der SPD nicht geben. Sollte Schwarz-Gelb sie einführen, werde die SPD sie umgehend abschaffen, sagte Pflegepolitikerin Hilde Mattheis.

Einen stärkeren Akzent als die Regierung setzt die SPD auf die Unterstützung von pflegenden Angehörigen. Sie sollen ein halbes Jahr lang Lohnersatzleistungen in Anspruch nehmen dürfen.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Real- versus Symbolpolitik

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Eigenverantwortliche Heilkundeausübung

Bundestag hebt Kompetenz-Upgrade der Pflege auf die Agenda

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Urologen-Kongress

Prostatakrebs: Welche Neuerungen es in der Leitlinie gibt

Lesetipps
Ein junger Mann hält sich die Hände auf die Brust.

© underdogstudios / Fotolia

Inflammatorisches myoperikardiales Syndrom

Myokarditis und Perikarditis: Das empfiehlt die neue ESC-Leitlinie