Kommentar – Palliativversorgung

Ein ehrgeiziges Projekt

Christoph FuhrVon Christoph Fuhr Veröffentlicht:

Was sind Gesetze, die in Deutschland verabschiedet werden, tatsächlich wert? Vor sage und schreibe zehn Jahren hat der Gesetzgeber die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) auf den Weg gebracht, doch noch immer kann von einer flächendeckenden Versorgung keine Rede sein.

Welche Qualität die bisher aufgebauten Strukturen haben, bleibt bisher weitgehend im Dunkeln. Eine nachträgliche Befragung von Angehörigen lässt nicht zwingend Rückschlüsse auf die tatsächlichen Erfahrungen der gestorbenen Patienten zu. Auch Prozentzahlen, wie viele Patienten auf eigenen Wunsch zu Hause sterben konnten, sind nur bedingt aussagekräftig.

Jetzt wird in Hessen eine im Grunde längst überfällige Studie initiiert, die Veränderungen verspricht. Auf wissenschaftlicher Grundlage soll eine standardisierte Methode entwickelt werden, um die Qualität der SAPV bundesweit zu messen. Die Ziele des Projekts sind ehrgeizig, ob am Ende wirklich gute Konzepte erarbeitet werden, wird sich erst zeigen müssen.

1,25 Millionen Euro aus dem GBA-Innovationfonds sind für die Studie bereitgestellt worden. Was auch immer als Ergebnis herauskommen mag: Dieses Geld ist gut angelegt.

christoph.fuhr@springer.com

Lesen Sie dazu auch: SAPV-Studie: Maßstab für Qualität gesucht

Mehr zum Thema

Debatte im Parlament beginnt in dieser Woche

Kanalinsel Jersey will über Sterbehilfe abstimmen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

ASCO-Jahrestagung

NSCLC: Lorlatinib überzeugte auch über fünf Jahre

ASCO-Jahrestagung

Brustkrebs-Prävention wird neu gedacht

Lesetipps
„Man kann viel tun, aber nicht zum Nulltarif!“, sagt Professor Nicola Buhlinger-Göpfarth zum Thema Hitzeschutz.

© Jens Schicke, Berlin

Interview mit Hausärzteverbands-Chefin

Nicola Buhlinger-Göpfarth: Das sollten Hausarztpraxen in Hitzewellen beachten

Wie wissenschaftlich fundiert ist die Arbeit mit Globuli? Die Autoren des Gastbeitrags verteidigen einen Beitrag zur Homöopathie gegen die Kritik von Schulmedizinern. (Symbolbild)

© Imagecreator / stock.adobe.com

Diskussion um Homöopathie

Wie valide sind die Aussagen des Systematic Reviews zur Homöopathie? Eine Replik