Medizinforschung

Deutsche offen für anonyme Datenspenden

Individuelle Patientendaten könnten die medizinische Forschung beflügeln. Das sehen wohl auch die Deutschen so.

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BERLIN. Mehr als drei Viertel (79 Prozent) der Deutschen sind bereit, ihre Gesundheitsdaten anonym und unentgeltlich digital für die medizinische Forschung zur Verfügung zu stellen. Darunter würde eine Mehrheit die Daten zeitlich unbegrenzt bereitstellen, knapp drei Viertel (73 Prozent) mindestens für die nächsten fünf Jahre.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung (TMF) in Berlin.

„Die Bereitschaft der Menschen, mit Hilfe ihrer Gesundheitsdaten zur früheren Erkennung und besseren Behandlung von Krankheiten beizutragen, ist erfreulich groß. Es ist nun die Aufgabe der Forschenden, gemeinsam mit der Politik zügig die rechtssichere und vertrauenswürdige Umgebung für eine solche Forschungsdatenspende bereitzustellen. Dies kann nur im Dialog mit den Patientinnen und Patienten gelingen“, erklärte Sebastian Semler, Geschäftsführer der TMF anlässlich der Vorstellung der Zahlen.

Finnland hat mit dem dieses Jahr verabschiedeten Secondary-Use-Gesetz sowie FINDATA, einer One-Stop-Agentur für den Forschungszugang zu Sozial- und Gesundheitsdaten, den Weg zur Nutzung der Patientendaten frei gemacht, berichtete Saara Malkamäki vom Finnish Innovation Fund Sitra in Berlin. Europa sei im Wettbewerb mit den USA und Asien gefordert, einen eigenen Forschungsdatenraum zu schaffen, der auf dem Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger basieren müsse, so Malkamäki.

Personenbezogene Gesundheitsdaten sollten auch in Deutschland kontinuierlich für Maschinelles Lernen in der medizinischen Forschung nutzbar gemacht werden, forderte die Plattform Lernende Systeme vor Kurzem. (maw)

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