E-Health

DEGAM warnt vor zu viel Handlungsdruck bei Digitalisierung

Die Digitalisierung macht die persönliche Arzt-Patienten-Beziehung nicht überflüssig, so die DEGAM in einem Positionspapier.

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ERLANGEN. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) sieht in der Digitalisierung im Gesundheitswesen Chancen, um die individuelle Versorgung von Patienten zu verbessern. Beim 53. DEGAM-Kongress in Erlangen wurde in einem Positionspapier der Fachgesellschaft zu digitalen Techniken im Gesundheitswesen aber zugleich davor gewarnt, diesen Prozess unter „Handlungsdruck“ in Gang zu setzen, nur um von der Entwicklung nicht „abgehängt“ oder „überrollt“ zu werden. Denn Grundlage hausärztlichen Handeln bleibe auch im IT-Zeitalter „die durch persönliche Kontakte entstandene Arzt-Patienten-Beziehung, die nicht durch den Einsatz digitaler Technologien ersetzt werden kann, heißt es in dem Positionspapier.

Auch Kongress-Präsident Professor Thomas Kühlein bekräftigte in Erlangen diese Position der Fachgesellschaft: „Die menschliche Zuwendung bleibt mit das Wichtigste in der Medizin, weil wir als Ärzte darüber viel auffangen können.“

Die bisherige Präsidentin Professor Erika Baum betonte, dass für Hausärzte eine gute Medizin nur dann möglich ist, wenn zum Patienten eine persönliche Beziehung aufgebaut und langfristig bewahrt werden könne. Bei Anwendung digitaler Gesundheitsanwendungen (E-Health, Mobile Health, Telemedizin, Big Data, Gesundheits-Apps) sieht die DEGAM die Sicherstellung der folgenden Punkte als „zwingend“ an:

  • Die unmittelbare Sicherheit von Patienten
  • Datenschutz und Datensicherheit
  • Interessenneutralität
  • Interoperabilität mit und zwischen Praxissoftwareprogrammen (Arztpraxisinformationssystemen)

Es sei daher nötig, mögliche komplexe Auswirkungen digitaler Techniken auf das Arzt-Patienten-Verhältnis und hausärztliche Arbeitsweisen stärker zu beachten und systematisch zu untersuchen. (ras)

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