Kommentar zur IGeL-Umfrage
Ohne jeglichen Erkenntnisgewinn
Und es war mal wieder an der Zeit: Am Montag veröffentlichte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) medienwirksam die Ergebnisse seiner nicht repräsentativen Umfrage zu Selbstzahlerleistungen in der Praxis.
Basierend auf den Auskünften von rund 1500 Umfrageteilnehmern wurde - wie war es bei diesem Initiator anders zu erwarten! - wieder einmal gezeigt, wie schlecht es um die Patienten stehe, wenn sie raffgierigen Ärzten in der Praxis ausgesetzt seien, die nur ihren Geldbeutel im Blick haben und deshalb massiv Druck ausüben, damit Individuelle Gesundheitsleistungen in Anspruch genommen werden.
Der auf die Vorstellung der Studie folgende, an neuen, evidenzbasierten Erkenntnissen arme, dagegen an bekannten, eminenzbasierten Argumenten reiche Schlagabtausch mit Schlagseite war für eine inhaltliche Weiterentwicklung der seit langem brodelnden IGeL-Diskussion keineswegs dienlich.
Hier wurde Mainstream geboten, Vorurteile fanden Bekräftigung, Patienten dürften danach nur noch weiter verunsichert werden - siehe das Medienecho, das sich auf die Seite der vzbv-Linie schlug.
Zielgerichtete Diskurse zur Optimierung einer Dilemma-Situation sehen anders aus.
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