Kommentar zur Netzförderung

Zerrissene Netze

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Die Euphorie um die Praxisnetze ist unter den Ärzten im Norden längst verflogen. In den 90er Jahren sind sie als Pioniere gestartet. Heute können viele schleswig-holsteinische Verbünde von dem lernen, was ihre Kollegen südlich der Elbe an Kooperation auf die Beine stellen.

Die Ärztenetze zwischen Nord- und Ostsee haben zuletzt nicht mehr viel bewegt. Das Misstrauen gegenüber externen Dienstleistern ist hoch, viele Ärzte bringen sich kaum ein, wenige Engagierte reiben sich auf.

Verstärkt wird der Frust, weil Kassen ihre Ideen ignorieren und Netze an den Förderrichtlinien der KV nicht mitwirken konnten - nun erscheinen die Hürden zu hoch. Dabei halten die Beteiligten einige Trümpfe in der Hand: eine Netztradition mit konstruktiver Gesprächskultur.

Eine KV, die die Bedeutung der Netze erkannt hat. Eine Genossenschaft, die ein Dienstleistungspaket für alles geschnürt hat, was neben der ärztlichen Arbeit im Netz geleistet werden muss. Vielen Ärzten und Kassenvertretern fehlt derzeit die Bereitschaft, in eine Kooperation zu investieren, die sich nicht sofort in Euro auszahlt.

Ein Netzvertreter, der nur nach demeigenen Benefit einer Zusammenarbeit fragt, ist für die Kooperation genauso wenig geeignet wie ein Kassenchef seiner Verantwortung nicht gerecht wird, wenn er Investitionen in sinnvolle Vernetzungen zugunsten der aktuellen Bilanz unterlässt.

Lesen Sie dazu auch: Netz-Förderung im Norden: "Die Kröte ist das KV Safenet"

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