Fall Edathy

Pädiater fordern schärfere Strafen für Kinderpornografie

Der Handel mit Bildern von nackten Kindern soll hart bestraft werden, fordert der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Auslöser der Diskussion ist der SPD-Politiker Sebastian Edathy.

Veröffentlicht:

KÖLN. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) begrüßt, dass Bundespolitiker künftig den gewerbsmäßigen Handel mit Bildern nackter Kinder unter Strafe stellen wollen. Anlass für die Gesetzesinitiative ist der Fall des SPD-Politikers Sebastian Edathy, der Bilder von nackten Jungen gekauft haben soll.

Seit nun 25 Jahren ist die UN-Kinderrechtskonvention in Kraft, trotzdem habe Deutschland noch viel zu tun, um allen Kindern zu ihrem Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit zu verhelfen, schreibt der BVKJ in einer Mitteilung. Dazu gehöre auch, den Handel mit Nacktbildern von Kindern hart zu betrafen.

Zudem fordert der Verband Politiker dazu auf, die Regelungen zur Beschneidung von Jungen zu überdenken. BVKJ-Präsident Dr. Wolfram Hartmann spricht von einem zwiespältigen Verhalten vieler Abgeordneter: "Bei Herrn Edathy wenden sie sich angewidert ab, aber dem Gesetz über den Umfang der Personensorge bei einer Beschneidung des männlichen Kindes haben 434 Abgeordnete ohne Bedenken zugestimmt!"

Dem Verband zufolge finden Erziehungsrecht der Eltern und Religionsfreiheit ihre grenzen, wo körperliche und seelische Unversehrtheit eines Kindes nicht mehr gewahrt ist. (ras)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ergänzung herkömmlicher Modelle

Kalziumscore verbessert Vorhersage stenotischer Koronarien

Lesetipps
Der papierene Organspendeausweis soll bald der Vergangenheit angehören. Denn noch im März geht das Online-Organspende-Register an den Start.

© Alexander Raths / Stock.adobe.com

Online-Organspende-Register startet

Wie Kollegen die Organspende-Beratung in den Praxisalltag integrieren