Rx-Preisbindung

Leipziger Gericht prüft Zugaben

Veröffentlicht:

LEIPZIG. Der Streit um Kuschelsocken oder Geschenkpapier als kleine Zugabe aus der Apotheke wird demnächst höchstrichterlich entschieden: Das Leipziger Bundesverwaltungsgericht hat jetzt die entsprechenden Revisionsanträge angenommen. Es will prüfen, ob die durch die EuGH-Rechtsprechung bezüglich der Rx-Boni entstandene Inländerdiskriminierung mit dem Grundgesetz vereinbar ist.

Zwei Apothekerinnen wollten 2013 und 2014 mit Gutscheinen Kundschaft in ihre Apotheken locken. „Bei Abgabe eines Rezepts“ sollten Kunden ein Paar Kuschelsocken beziehungsweise eine Rolle Geschenkpapier erhalten. Die Apothekerkammer Westfalen-Lippe sah darin einen Verstoß gegen die Rx-Preisbindung und untersagte die Gutscheine. Dagegen klagten die Apothekerinnen mit der Begründung, der Bundesgerichtshof habe „geringwertige Geschenke“ (bis zu einem Euro ) erlaubt. Allerdings hatte der BGH aus wettbewerbsrechtlicher Sicht entschieden, nicht aus arzneimittelrechtlicher.

Das Bundesverwaltungsgericht will die Frage nach der Zulässigkeit geringwertiger Zugaben sowie nach der Gleichbehandlung inländischer Apotheken mit ausländischen Versendern, die laut EuGH Rx-Boni geben dürfen, nun klären. Gegebenenfalls könnten die Richter dazu auch das Bundesverfassungsgericht anrufen. (mwo)

Bundesverwaltungsgericht

Az.: 3 B 40.17 und 3 B 41.17

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen