Hintergrund
Prix Galien International - ein begehrter Preis für pharmakologische Innovationen
Zum zehnten Mal wird in diesem Jahr der renommierte Prix Galien International für pharmakologische Innovationen verliehen. Er ist eine Ermutigung für die Erforschung von Arzneimitteln.
Veröffentlicht:Prix Galien International - ein begehrter Preis für pharmakologische Innovationen
Seit fast zwei Dekaden gibt es nun den Internationalen Prix Galien für pharmakologische Innovationen. Er wird in diesem Jahr zum zehnten Mal verliehen. Diese Auszeichnung hat deswegen eine so große Bedeutung, weil damit "echte pharmakologische Innovationen belohnt werden", sagt Professor Erland Erdmann aus Köln.
Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre verliehen
Der Kardiologe ist Präsident der Galenus-Jury und wird die Auszeichnung in Form einer Urkunde und einer Medaille am 30. Oktober bei einem Festakt in Berlin überreichen. Insgesamt neun Präparate bewerben sich um die begehrte Auszeichnung. "Wir brauchen sowohl den innovativen Ansatz der Pharma-Unternehmen, die uns neue Medikamente für Kranke liefern, als auch den innovativen Forschergeist, der die Voraussetzung für pharmakologische Neuentwicklungen der kommenden Jahre ist", betont Erdmann. Er glaube, dass der Preis nicht nur zur Forschung anregt, sondern auch das öffentliche Bewusstsein für die notwendige pharmakologische Forschung verbessert.
Mit dem Prix Galien International, der bis 1994 Prix Galien Europe genannt worden ist, wird alle zwei Jahre ein innovatives Medikament ausgezeichnet. Die Kandidaten, die für den internationalen Preis gemeldet werden, müssen bereits einen der nationalen Prix Galien erhalten haben. In Deutschland ist das der von der "Ärzte Zeitung" gestiftete Galenus-von-Pergamon-Preis. Teilnahmeberechtigt sind die Sieger dieses Preises in der Kategorie A, in der ein "herausragendes neues Arzneimittel" gewürdigt wird.
Die Liste der Preisträger ist eine Chronik des Fortschritts
Für die internationale Jury werden aus den nationalen Gremien in der Regel jeweils zwei Mitglieder entsandt. Die Stiftergemeinschaft für den internationalen Preis hat Mitglieder aus neun europäischen Ländern, aus Kanada und den USA. Aus Deutschland ist es die "Ärzte Zeitung". Die Liste der bisherigen Preisträger ist zugleich eine Chronik des Fortschritts der pharmakologischen Forschung.
Die Verleihung des Innovationspreises findet bei der "International Prix Galien Award Gala" in Berlin statt. Nach 1994 ist die "Ärzte Zeitung" zum zweiten Mal Gastgeberin der internationalen Preisverleihung. Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung, hat die Schirmherrschaft übernommen.
Lesen Sie dazu auch: Innovationen in der Medizin – Fortschritte für die Therapie Serie zum Prix Galien International 2008
Bisherige Preisträger
Der Prix Galien International wird seit dem Jahr 1991 vergeben, seit dem Jahr 1992 alle zwei Jahre.
1991 Zofran® (Glaxo) - zur Prophylaxe und Therapie von Übelkeit und Erbrechen bei Chemo-/Strahlentherapie
1992 Neupogen® (Amgen/ Hoffmann-La Roche) - der Wachstumsfaktor, der Neutropenien bei Krebs verkürzt
1994 Havrix® (SmithKline Beecham) - der erste Impfstoff zur aktiven Immunisierung gegen Hepatitis-A-Viren
1996 Risperdal® (Janssen-
Cilag) - ein Antipsychotikum zur Behandlung von Patienten mit Schizophrenie
1998 Saquinavir® (Hoffmann-La Roche), Ritonavir® (Abbott) und Indinavir® (MSD Sharp & Dohme) - drei Protease-Hemmstoffe zur HIV-Therapie
2000 Remicade® (Schering Plough) - Antikörper für die Therapie bei M. Crohn und Rheumatoider Arthritis
2002 Glivec® (Novartis) - Enzymhemmer für die
Behandlung von Patienten
mit chronischer myeloischer Leukämie
2004 Fuzeon® (Roche) - erster Fusionshemmer zur Therapie HIV-Infizierter
2006 Velcade® (Janssen-
Cilag) - Proteasom-Hemmer zur Therapie von Patienten mit Multiplem Myelom
Eine internationale Jury kürt den Preisträger
Die Juroren des Prix Galien International 2008
Prof. Erland Erdmann Köln (Präsident der Jury)
Prof. Jean Costentin Rouen, Frankreich
Prof. Jacques Gagné Montreal, Kanada
Prof. Miguel Vilardell Tarrés Madrid, Spanien
Prof. Rodolfo Paoletti Mailand, Italien
Prof. Henk Timmerman Amsterdam, Niederlande
Prof. Richard Herrmann Basel, Schweiz
Prof. Achiel Haemers Antwerpen, Belgien
Prof. Gerald Weissmann New York, USA