PKV-Beiträge
DKV bittet Ärzte besonder stark zur Kasse
Die DKV erhöht die Beiträge zur privaten Krankenversicherung - für Ärzte doppelt so stark wie im Schnitt.
Veröffentlicht:KÖLN. Schlechte Nachricht für Ärzte, die bei der Deutschen Krankenversicherung (DKV) ihre Vollversicherung haben: Der Kölner Versicherer hat zum 1. April in fast allen Ärztetarifen die Beiträge angepasst, die Erhöhung beträgt im Durchschnitt 15,6 Prozent. Für Ärzte verteuern sich die Beiträge doppelt so stark wie für andere Privatkunden: Quer über alle Vollversicherungstarife steigen die Beiträge im Schnitt um 7,8 Prozent. Sprecherin Sybille Schneider bestätigte einen entsprechenden Bericht des "Tagesspiegel".
Die DKV, hinter der Debeka die Nummer zwei der Branche, liegt damit deutlich über dem Marktschnitt. Der Branchendienst Map-Report hatte für den Jahresanfang eine durchschnittliche Beitragserhöhung von 4,1 Prozent festgestellt. Unternehmen wie die DKV, die erst zum 1. April anpassen, waren darin nicht berücksichtigt.
Betroffen von den Erhöhungen bei der DKV sind 59 Prozent der 815.000 Vollversicherten. Im verkaufsstarken Tarif BM4 beträgt der durchschnittliche Anstieg satte 29 Prozent. Dort habe es eine enorme Leistungserweiterung mit den damit verbundenen Kosten gegeben. Gleichzeitig spürt die DKV wie viele andere PKV-Unternehmen die Auswirkungen der Niedrigzinsphase. Sie führt dazu, dass die Versicherer den Rechnungszins senken müssen, was höhere Beiträge erforderlich macht. Allerdings kann dieser Effekt erst wirksam werden, wenn auch einer der sogenannten auslösenden Faktoren für eine Beitragsanpassung anspringt, also entweder die Gesundheitskosten oder die Lebenserwartung der Kunden stark steigen.
Bei der DKV wären die Steigerungen noch extremer ausgefallen, wenn das Unternehmen nicht 493 Millionen Euro aus den Rückstellungen für Beitragsrückerstattung zur Limitierung eingesetzt hätte. Daher ist die Anpassung bei Erwachsenen bis 65 auf 129,90 Euro im Monat begrenzt, bei den Kunden ab 65 Jahren auf 79,90 Euro.