Glyphosat-Streit in USA
Klägerzahl steigt auf 18.400
LEVERKUSEN. Die Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto bereitet Bayer weiter Probleme: In den vergangenen drei Monaten gingen in den USA rund 5000 weitere Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup ein, teilte Bayer am Dienstag mit. Damit stieg die Klägerzahl auf rund 18.400.
Ein Grund für das Anschwellen der Klageflut dürften die Prozessniederlagen in den ersten drei Glyphosat-Verfahren in den USA sein. In den Verfahren wurden den Klägern beträchtliche Schadenersatzzahlungen – zum Teil im hohen zweistelligen Millionen-Dollar Bereich – zugesprochen. Bayer verweist unter Bezug auf wissenschaftliche Studien weiterhin auf die Sicherheit von Glyphosat bei richtiger Anwendung und geht in allen Fällen in Berufung.
Daneben laufen auch die Geschäfte von Monsanto nicht so gut wie erhofft. Überschwemmungen und Regenfälle in den USA sowie Trockenheit in Europa und Kanada haben die Nachfrage nach vielen Produkten einbrechen lassen. Bayer bestätigte bei Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal nochmals den Jahresausblick – bezeichnete die Prognose aber angesichts des schwierigen Umfelds für das Pflanzenschutzgeschäft als „zunehmend ambitioniert“. (dpa)