Kommentar zu Lebenversicherern

Vertriebskosten senken!

Von Herbert Fromme Veröffentlicht:

Die Versicherungswirtschaft hat zurzeit nicht die beste Presse. Gerade Lebensversicherungen werden angegriffen - unflexibel, niedrige Rendite, hohe Kosten.

Aber wer so argumentiert, wird von der Assekuranz schnell mit einem Totschlagargument belegt. "Mit einer Lebensversicherung hat noch niemand Geld verloren", heißt es dann, verbunden mit der Warnung vor Aktien und anderem Teufelszeug.

Der Spruch ist so alt wie falsch. Mit der Lebensversicherung haben unzählige Menschen Geld verloren, denen falsche Policen aufgeschwatzt wurden, die sie dann in den ersten Jahren wieder gekündigt haben.

Dabei verloren die Kunden sehr, sehr viel Geld, weil sie oft nicht einmal die eingezahlten Summen wieder herausbekamen - denn am Anfang werden davon die Vertriebskosten beglichen.

Aber selbst bei Kunden, die nicht vorzeitig kündigen, stimmt der Satz nicht. Fast alle Lebensversicherer haben in den vergangenen Jahrzehnten fondsgebundene Policen verkauft, zum Beispiel unterlegt durch Aktienfonds. Da haben Kunden mit dem Aktiencrash und später dem Zinsverfall ebenfalls draufgezahlt.

Mit solchen Plattheiten schadet sich die Versicherungswirtschaft. Mit dem Argument, es gebe halt keine Alternative, kann man ein schlechtes Angebot nur vorübergehend schönreden. Besser wäre es, an dem Angebot selbst zu arbeiten: zum Beispiel, die Vertriebskosten drastisch zu senken.

Lesen Sie dazu auch: Lebensversicherung: Dieser Sparstrumpf hat sich überlebt

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