MITS

Dresden setzt auf die molekulare Karte

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:

Dresden. In Dresden ist Ende September am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus die Grundsteinlegung für das neue Zentrum für Metabolisch-Immunologische Erkrankungen und Therapietechnologien Sachsen (MITS) erfolgt.

In dem Neubau sollen nach Uniangaben ab 2023 Mediziner, Biologen, Ingenieure sowie Materialwissenschaftler zusammenarbeiten, um einen Bioreaktor weiterzuentwickeln und für Patienten verfügbar zu machen. Diese innovative Kapsel soll eine Heilung von Diabetes und metabolisch-immunologischer Erkrankungen ermöglichen.

Aufbauend auf dem einzigen Transplantationszentrum für insulinproduzierende Zellen in Deutschland sei Dresden der beste Standort für dieses anspruchsvolle Projekt.

Acht Millionen Diabetiker in Deutschland

Um die damit verbundene Expertise weiter auszubauen, entwickelten Experten der Fachgebiete Innere Medizin, Endokrinologie, Immunologie, Chirurgie, Transplantationsmedizin, Zellbiologie und Materialwissenschaften neue medizinische Ansätze zu Diagnostik, Therapie und Vorbeugung von Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes, heißt es weiter. Bund und Freistaat unterstützen die Neubaukosten, die sich auf rund 35,5 Millionen Euro belaufen, in nicht näher genannter Höhe.

Angesichts der mehr als acht Millionen Diabetiker in Deutschland reiche es heute nicht mehr aus, dieser und anderen Volkskrankheiten mit den bisher bekannten Präventions- und Therapiestrategien zu begegnen.

„Um die epidemische Ausbreitung zu mindern und für Patienten neue komplikationsarme Behandlungsansätze zu entwickeln, müssen wir ausgetretene Pfade verlassen. Ein Schlüssel dafür ist die intensive Beschäftigung mit der molekularen Dimension des Stoffwechsels“, verdeutlicht MITS-Sprecher Professor Stefan R. Bornstein.

Biochemische Prozesse beobachten

„Hierbei helfen uns innovative Diagnostikverfahren – allen voran massenspektrometrische Verfahren sowie die molekulare Bildgebung. Sie ermöglichen es uns künftig, direkt in einem lebenden Organismus biochemische Prozesse des Stoffwechsels zu beobachten“, ergänzt er.

Das MITS werde eine der Institutionen in Deutschland sein, welche die dazu notwendigen Verfahren entwickelt und erprobt. „Die Ergebnisse werden auch einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Bioreaktors liefern“, ist sich Bornstein sicher.

Professor Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Dresden, sieht das MITS als „hervorragendes Beispiel für die klassische Translationsfunktion des Hochschulmedizinstandortes Dresden.“

Mehr zum Thema

Doppelter Nutzen

SGLT2-Hemmer sind bei Diabetes und Fettleber im Vorteil

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Tag der Privatmedizin 2023

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“