Reisen

Lüften gegen Tuberkulose

Beim Taxifahren das Fenster zu öffnen kann in Ländern mit hoher TB-Prävalenz ein probates Mittel zum Schutz vor Tuberkulose sein.

Veröffentlicht:

Wiesbaden. Das Tuberkulose (TB)-Risiko auf Reisen wurde wegen des selten engen Kontakts zu Einheimischen bisher eher gering eingeschätzt. Bei Übernachtung im Mehrbettzimmer, etwa in Herbergen oder Krankenhäusern, kann das Infektionsrisiko allerdings hoch sein. Gleiches gilt für Fahrten in Bussen und Bahnen über längere Strecken.

Entsprechend rät Dr. Andreas Leischker von der Alexianer-Klinik in Krefeld, in Ländern mit hoher TB-Prävalenz vom Übernachten in Mehrbettzimmern und von Bahn- und Busfahrten ab. Das gilt umso mehr in Ländern mit einem hohen Anteil extrem arzneimittelresistenter (XDR) TB-Stämme wie Indien, China, asiatische Länder, die russische Föderation oder Südafrika.

Auf Nahrungsmittelhygiene achten!

Auch im Taxi kann ein TB-Risiko bestehen: In Thailand seien 20 Prozent aller Taxifahrer an TB erkrankt, berichtete Leischker beim diesjährigen Internistenkongress. Lüften ist also nicht nur sinnvoll, um sich vor SARS-CoV-2 zu schützen, sondern auch ein probates Mittel gegen TB. In einer südafrikanischen Untersuchung in Minibussen reduzierte das Öffnen von mindestens zwei Fenstern deutlich das TB-Infektionsrisiko. Der beste Sitzplatz sei derjenige direkt neben oder hinter dem geöffneten Fenster, sagte Leischker.

Auch bei Typhus werden ja multiresistente und XDR-Stämme unterschieden: Multiple Resistenzen betreffen mindestens alle Erstlinien-Antibiotika zur Typhustherapie, XDR-Stämme sind gegen alle empfohlenen Antibiotika resistent.

Bei Indien- oder Pakistan-Reisen wird wegen der hohen Prävalenz von XDR-Stämmen die Typhus-Vakzine empfohlen, wenngleich die hierzulande verfügbaren Vakzinen nicht gut wirksam sind. Ein indischer Konjugat-Impfstoff (Typbar-TCV®) ist wohl deutlich effektiver, in der EU aber nicht zugelassen. Ansonsten bleibt der wichtigste Rat für Reisende: auf gute Nahrungsmittelhygiene achten! (fk)

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an