Kommentar – Wahl des BÄK-Präsidiums

Neues Trio, neue Chance

Chapeau, lieber Ärztetag! Mit Dr. Klaus Reinhardt steht wieder ein Hausarzt an der Spitze der Bundesärztekammer. Das war zuletzt vor 70 Jahren der Fall.

Denis NößlerVon Denis Nößler Veröffentlicht:

Es ist ein Hausarzt! Noch vor einigen Monaten hätte sich mancher Ärztevertreter verwundert die Augen gerieben bei der Vorstellung, ein Allgemeinmediziner könne es (wieder) an die Spitze der deutschen Ärzteschaft schaffen.

Jetzt dürfen sie jubeln, wahlweise müssen sie sich damit anfreunden: Dr. Klaus Reinhardt, Facharzt für Allgemeinmedizin aus Bielefeld, ist der neue Präsident der Bundesärztekammer. Chapeau, lieber Ärztetag! 70 Jahre ist es her, dass ein Hausarzt die deutschen Ärzte führte. Zuletzt war es 1947 bis 1949 der praktische Arzt Carl Oelemann.

Freilich, ein Wermutstropfen bleibt: Noch nie stand der deutschen Ärzteschaft eine Frau vor. Auch dafür wäre die Zeit längst reif. Eine Hausärztin hätte am Donnerstag in Münster vermutlich noch mehr Stimmen auf sich vereinigen können. In vier Jahren gibt es die nächste Chance.

Jetzt aber liegt der Ball bei Klaus Reinhardt – und seinen beiden neuen Vizepräsidentinnen, die seine Wunsch-Kandidaten waren. Zu dritt werden sie zeigen müssen, wie sie berufspolitische Gräben überwinden und ihre Kollegen einen. Denn nach wie vor dominieren in der Ärzteschaft die Unterschiede das Gemeinsame. Zu groß aber sind derzeit die gesellschaftlichen Veränderungen, die eine zerstrittene Ärzteschaft nicht klug wird bewältigen können.

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