"29 vergessene Krisenregionen"

GENF (dpa). Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) hat einen dringenden Hilfsappell zu Gunsten von Millionen von Kindern in 29 "vergessenen Krisen" herausgegeben.

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Die weltweite Unterstützung für Nothilfe sei im vergangenen Jahr zwar durchschnittlich gestiegen. Diese Hilfe sei aber sehr ungleichmäßig verteilt gewesen, heißt es im Jahresbericht zu den Nothilfeappellen, der am Montag in Genf vorgestellt worden ist.

Die vom Tsunami betroffenen asiatischen Länder hätten auf große weltweite Solidarität zählen können. Vielen Ländern in Afrika und Asien fehle es andererseits an den nötigen Mitteln. UNICEF nennt in seinem Bericht 29 Krisenregionen, die weitgehend aus dem Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit verschwunden seien. In diesen Gegenden sei das Überleben der Kinder nicht gesichert.

Für 21 Krisenregionen, darunter Sudan, Afghanistan, Sierra Leone und Mosambik, sei weniger als die Hälfte der nötigen Nothilfegelder zusammengekommen. Allein für die Nothilfe im Sudan wären über 331 Millionen Dollar (214 Millionen Euro) nötig gewesen. Eingegangen seien aber lediglich 39 Millionen. Neun Länder wie Malawi, Sambia oder Tadschikistan hätten gar kein Geld auf ihre Nothilfeaufrufe erhalten, gab UNICEF weiter bekannt.

Das habe schwerwiegende Auswirkungen auf die Kinder in diesen Regionen. In Darfur beispielsweise seien 1,4 Millionen Kinder Mangelernährung, Krankheiten oder Gewalt ausgesetzt. Etwa 17 000 Kinder seien Kindersoldaten, und Hunderttausende von Kindern könnten nicht zur Schule. In diesem Jahr wären für all diese "vergessenen Krisen" laut UNICEF insgesamt etwa 805 Millionen Dollar nötig.

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