7. Welt-Psoriasistag hat Kinder im Blick

Versorgung von Kindern mit Psoriasis steckt noch in den Kinderschuhen.

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NEU-ISENBURG (mar). Etwa ein Drittel der Psoriasis-Patienten sind Säuglinge, Kinder oder Jugendliche. Die Erkrankung macht etwa vier Prozent aller Dermatosen bei unter 16-Jährigen aus. Die Versorgung der Betroffenen dieser Altersgruppen und die Psoriasis-Forschung stecken weltweit noch in den Kinderschuhen.

Um auf die Probleme von Kindern mit Psoriasis aufmerksam zu machen, steht der 7. Welt-Psoriasistag am 29. Oktober unter dem Motto "Kinder mit Schuppenflechte - eine Herausforderung für alle". Initiator des Welt-Psoriasistages in Deutschland sind das Pso-Net (Regionale Psoriasisnetze in Deutschland), die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG), der Berufsverband Deutscher Dermatologen (BVDD) und der Deutsche Psoriasis Bund (DPB).

Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Psoriasis ist insofern schwierig, als es keine validierten Daten aus Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Therapie für diese Altersgruppe gibt. Zudem haben die meisten bei Erwachsenen etablierten Behandlungsmethoden für Kinder keine Zulassung.

Der Gebrauch dieser Therapien obliegt also ausschließlich der Verantwortung des Arztes, wie in dem Konsensus einer europäischen Expertengruppe betont wird (JDDG 2010; 8: 812).

Mangels valider Studiendaten hat die Expertengruppe für den mit Hilfe des Delphi-Verfahrens erarbeiteten Konsensus untersucht, wie Experten in Europa derzeit Kinder und Jugendliche mit Psoriasis behandeln.

Einen hohen Stellenwert in der Psoriasis-Behandlung bei Kindern hat die topische Therapie. Hierbei sind bei Plaque-Psoriasis die Vitamin-D-Analoga (vor allem Calcipotriol)die am häufigsten verordneten Medikamente, gefolgt von Kortikosteroiden und Kalzineurin-Hemmern.

Alle Experten geben an, dass sie Vitamin-D-Analoga intermittierend auch in Kombination mit Kortikosteroiden anwenden. Bei Kombinationstherapien mit Kortikosteroiden werden meist Kombinationspräparate anstelle von freien Kombinationen bevorzugt.

Kalzineurin-Hemmer (Tacrolimus, Pimecrolimus) können kontinuierlich oder intermittierend verwendet werden. Sie sollten jedoch nicht in Kombination mit einer UV-Phototherapie aufgrund des dann erhöhten Risikos für UV-induzierte Hautschäden verabreicht werden, warnen die Experten.

Infos zu Veranstaltungen und Aktionen am Welt-Psoriasistag: www.weltpsoriasistag.de sowie ww.psonet.de

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