Abruptes Absetzen von Opioiden kann Schmerz verstärken

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WIEN (mar). Wird eine Opioidtherapie abrupt beendet, kann dies eine opioidinduzierte Hyperalgesie (OIH), also eine gesteigerte Schmerzempfindlichkeit, auslösen. Ein Forscherteam um Professor Jürgen Sandkühler vom Zentrum für Hirnforschung der Universität Wien hat nun im Tiermodell herausgefunden, dass dies auf eine anhaltende verstärkte Erregungsübertragung (Langzeitpotenzierung, LTP) an den ersten Synapsen im Rückenmark zurückzuführen ist (Science 325, 2009, 207).

Dabei kommt es zu einer Aktivierung von NMDA-Rezeptoren und einer Erhöhung der Kalziumionen-Konzentration in den postsynaptischen Neuronen. Bislang war bekannt, dass eine LTP etwa bei der Chronifizierung von Schmerzen (Schmerzgedächtnis) eine Rolle spielt. Die Forscher haben zudem gezeigt, dass sich die LTP verhindern lässt, wenn Opioide nicht abrupt abgesetzt werden, sondern die Opioiddosierungen langsam vermindert werden.

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