Adalimumab wirkt bei Psoriasis-Arthritis auf Haut und Gelenke

DRESDEN (gvg). Mit dem Biological Adalimumab gibt es seit Kurzem eine neue Option für die Therapie bei Psoriasis-Arthritis. Die Substanz bessert zudem bei jedem zweiten Patienten deutlich den Hautbefund.

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Grundlage der europaweiten Zulassung von Adalimumab (Humira®) im August war die ADEPT-Studie (Adalimumab effectiveness in psoriatic arthritis trial). 313 Patienten wurden dabei nach dem Zufallsprinzip entweder mit 40 mg Adalimumab als subkutane Injektion alle 14 Tage oder mit Placebo behandelt.

Nach 12 und 24 Wochen wurden die Gelenkbeschwerden mit dem Arthritis-Score des American College of Rheumatology ("ACR") ermittelt. Erfaßt wurde auch der PASI (Psoriasis Area and Severity Index), der Aussagen über den Hautbefund liefert sowie der modifizierte Sharp-Score, ein radiologischer Parameter der Gelenkdestruktion.

"Sowohl beim Gelenkbefall als auch beim Hautbefund schnitten Patienten bei einer Behandlung mit Adalimumab nach 12 und 24 Wochen signifikant günstiger ab als jene in der Placebo-Gruppe", sagte Professor Bernhard Manger von der Medizinischen Klinik III der Universität Erlangen bei einer von Abbott Immunology unterstützten Veranstaltung beim Rheuma-Kongreß in Dresden.

So hatten 23 Prozent eine mindestens 70prozentige ACR-Verbesserung ("ACR70-Antwort"), was bei den Gelenkbeschwerden in der Regel eine Vollremission bedeutet. Mit Placebo wurde ein ähnlicher Therapieerfolg nur bei einem Prozent der Patienten erzielt.

Eine mindestens 50prozentige Besserung hatten mit Verum 39 Prozent, mit Placebo nur sechs Prozent, und eine mindestens 20prozentige Besserung mit Verum 57 Prozent und mit Placebo 15 Prozent. Die Ergebnisse waren unabhängig davon, ob eine Komedikation mit Methotrexat bestand oder nicht.

Ähnlich günstig waren die Ergebnisse beim Hautbefund: Nach zwölf Wochen gab es bei 30 und nach 24 Wochen bei 42 Prozent der Patienten eine mindestens 90prozentige Verbesserung des PASI. Mit Placebo wurde das bei keinem einzigen Patienten erreicht.

Radiologisch kam es binnen 24 Wochen mit Placebo bei 29 Prozent der Patienten zum Fortschreiten der Gelenkdestruktion, aber nur bei neun Prozent der Patienten, wenn mit Adalimumab therapiert wurde. Der Gelenkbefall wurde von Radiologen ermittelt, denen Art der Therapie und Zeitpunkt der Röntgenaufnahme unbekannt waren.

"Für die Patienten besonders erfreulich war die schnelle Besserung der Symptomatik bereits in den ersten vier Wochen", betonte Manger.

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