Lilly
Adipositas: Pharmakotherapie senkt nicht nur das Gewicht
Die Adipositas ist mit über 200 Krankheiten assoziiert. Studien zeigen nun: Die Behandlung mit Tirzepatid führt nicht nur zu einem Gewichtsverlust, sondern kann auch Begleiterkrankungen, darunter die Herzinsuffizienz, positiv beeinflussen.
Veröffentlicht:
Herzinsuffizienz bei Adipositas: Das Herz versucht, dem bei Adipositas deutlich erhöhten Blutvolumen Herr zu werden. (Symbolbild mit Fotomodell)
© KI-generiert Satjawat / stock.adobe.com
Mannheim. Fast ein Viertel der Deutschen ist adipös; die Krankheit kostet Lebensqualität und Lebensjahre. Doch „eine Verhältnisprävention scheint politisch nicht gewollt und die Verhaltensprävention versagt häufig“, konstatierte Professor Matthias Blüher, Leiter der Adipositas-Ambulanz für Erwachsene am Universitätsklinikum Leipzig. Zu den Zielen der Adipositastherapie gehört seinen Worten zufolge außer dem Gewichtsverlust auch die Verbesserung assoziierter Erkrankungen. Dem komme man mit der Pharmakotherapie aktuell näher.
Häufig: Herzinsuffizienz bei Adipositas
Wie Professor Johann Bauersachs, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie an der Medizinischen Hochschule Hannover, erinnerte, haben etwa 30 bis 40 Prozent aller Betroffenen mit Adipositas eine Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF). Dahinter stecke vor allem eine Hyperkontraktilität, mit der das Herz versuche, dem bei Adipositas deutlich erhöhten Blutvolumen Herr zu werden, erläuterte Professor Christoph Maack, Leiter des Departments Translationale Forschung am Uniklinikum Würzburg. Durch den gesteigerten Blutfluss und ATP-Verbrauch im Herzen werde die funktionelle Reserve bereits in Ruhe ausgeschöpft.
Signifikant verbesserter Gesundheitsstatus
Aktuelle Daten der SUMMIT-Studie mit Tirzepatid (Mounjaro®) zeigen nun, dass der duale GLP-1- und GIP-Agonist bei Patientinnen und Patienten mit Adipositas-assoziierter HFpEF die Herzinsuffizienz verbessern kann: Demnach sank der kombinierte Endpunkt aus kardiovaskulärer Mortalität und Herzinsuffizienz-Ereignissen im Vergleich zu Placebo um 38 Prozent; der Gesundheitsstatus mittels KCCQ-CSS (Kansas City Cardiomyopathy Questionnaire clinical summary score) war nach einem Jahr signifikant verbessert (ko-primäre Endpunkte) (N Engl J Med 2025; 392: 427-437).
Kürzlich veröffentlichte Daten der SURMOUNT-1-Studie bei Adipositas belegen darüber hinaus, dass der gewichtsreduzierende Effekt des Medikaments über drei Jahre erhalten blieb. Zudem verhinderte es zu einem hohen Prozentsatz, dass sich aus einem Prädiabetes ein Typ-2-Diabetes entwickelte (N Engl J Med 2025; 392: 958-971). Doch man muss wissen: Bei Absetzen des Medikaments steigt das Gewicht wieder (JAMA 2024; 331: 38-48). (be)
Quelle: Symposium, DGK-Jahrestagung, April 2025, in Mannheim und virtuell; Veranstalter: Lilly