Aids: Mit lebenslanger Kombitherapie ein fast normales Leben

Nach 30 Jahren Arznei-Forschung stehen den HIV-Therapeuten mehr als 20 Präparate gegen HIV zur Verfügung, die eine wirksame Kombitherapie aus in der Regel drei Präparaten gewährleisten.

Veröffentlicht:

Sie sind so wirksam, dass HIV-Infizierte heute eine normale Lebenserwartung haben - vorausgesetzt, die Therapie beginnt frühzeitig. Da auch in Deutschland mindestens zehn Prozent der HIV-Infizierten resistente Viren in sich tragen, sollte sich die Auswahl der Präparate gegen HIV an Resistenztests orientieren.

Den Empfehlungen der Deutsch-Österreichischen Fachgesellschaft zufolge sollten HIV-Infizierte eine Kombitherapie aus einem nukleosidischen reverse Transkriptase-Hemmer (NRTI), einem nicht-nukleosidischen NRTI (NNRTI) und einem Protease-Hemmer (PI) oder einem Integrase-Hemmer erhalten.

Kombinationen aus zwei NRTI mit einem NNRTI, einem PI/r oder Raltegravir hätten sich als sehr wirksam, sicher und gut verträglich erwiesen. Liegt die T-Helferzellzahl unter 200 pro µl Blut, sollte nach Ansicht der Bonner HIV-Therapeuten Dr. Martin Vogel und Professor Jürgen Rockstroh eine Prophylaxe opportunistischer Infektionen etwa mit Cotrimoxazol erfolgen (MMW 2011; 18: 32).

Ziel der hochaktiven antiretroviralen Therapie: dauerhaft weniger als 50 HIV-RNA-Kopien pro Milliliter Plasma. Die HIV-Therapeuten empfehlen bereits nach vier Wochen die erste Wirksamkeitskontrolle.

Das bedeutet, dass dann die Virusmenge um den Faktor 100 im Vergleich zu Therapiebeginn gesunken sein sollte. Spätestens nach einem halben Jahr Therapie sollte die Zahl der HIV-RNA-Kopien unter 50 / ml liegen.

Liegt der Wert darüber, empfehlen die Ärzte, die Adhärenz zu überprüfen sowie nach möglichen Arznei-Interaktionen zu suchen. Resistenztests könnten sich anschließen. (ple)

Mehr zum Thema

Zweiter Berliner Patient

HIV-Remission mit nicht-resistenten Stammzellen erreicht

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an