Alzheimer-Patienten schlecht versorgt

BERLIN (ble/fuh). Jeder dritte Demenz-Kranke erhält trotz Diagnose keine Antidementiva. Dabei können Arzneien die Progression der Erkrankung um bis zu einem Jahr verzögern. Auch die Zeit bis zu einer Heimaufnahme lässt sich mit Arzneien hinauszögern.

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Zum Welt-Alzheimer-Tag stellte die Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie erste Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter 12 000 ambulanten Pflegediensten vor. Danach herrscht weiter eine eklatante Unterversorgung: So erhält offenbar jeder zweite ambulant pflegebedürftige Bundesbürger mit Demenz trotz Indikation keinerlei Medikation, die den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen könne, sagte der Vorsitzende der Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie Professor Hans Gutzmann.

Zudem bleibt nach Angaben der befragten Pflegedienste Demenz offenbar oft unerkannt. Angesichts der Umfrageergebnisse forderte der Vorsitzende der Hirnliga Professor Hans-Jürgen Möller verstärkte Anstrengungen bei der Diagnose der Demenz und mehr Mittel für die Forschung.

In der Region Mittelfranken läuft inzwischen mit großer Resonanz das IDA-Projekt, an dem annähernd 200 Hausärzte beteiligt sind. Ziel dieses Projektes ist es, Strategien für die hausärztliche Versorgung von Demenzkranken zu entwickeln. Patienten sollen die Chance haben, möglichst lange zu Hause leben zu können. Dazu benötigen Angehörige mit Unterstützung von Hausärzten qualifizierte Hilfe.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Mehr Chancen für Demenz-Patienten?

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