Atemnot bei Adipösen oft als Asthma verkannt

NEU-ISENBURG (mar). Atemnot wird bei adipösen Patienten offenbar häufig als Asthma fehldiagnostiziert. Mehr als ein Drittel der Patienten in einer britischen Studie erhielten Asthma-Medikamente, obwohl keine bronchiale Hyperreagibilität nachzuweisen war.

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Das hat eine Forschergruppe um Dr. Stephen Scott von der Universität Liverpool in einer Beobachtungsstudie bei 91 adipösen Patienten mit Atemnot herausgefunden (Chest, online 25. August).

Für ihre Studie rekrutierten die Forscher adipöse Teilnehmer mit Atemnot, die zur gleichen Zeit an einer Studie zur Gewichtsreduktion teilnahmen. Aufgrund der Atemnot war bei den Patienten von ihrem Hausarzt ein Asthma diagnostiziert worden.

FEV1-Wert betrug im Mittel 85,8 Prozent

Alle 91 Patienten hatten einen BMI über 30 kg / m2, waren Nicht-Raucher und nahmen Asthma-Medikamente außer inhalative Kortikoide ein. Der FEV1-Wert betrug im Mittel 85,8 Prozent.

Weitere Untersuchungen wie der Methacholin-Provokationstest ergaben bei 36 Prozent jedoch keinen Hinweis auf eine bronchiale Hyperreagibilität.

Ursachen für die bei Adipösen häufig vorkommenden asthmaähnlichen Symptome sind unter anderem der Einfluss eines hohen BMI auf das Lungenvolumen oder erhöhte Atem-Anstrengungen, so die Autoren.

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