Tegel / Schönefeld

Auch Berlin bereitet sich auf das Coronavirus vor

Europäische Flughäfen stellen sich auf Fluggäste ein, die sich mit dem neuen Coronavirus infiziert haben – auch Tegel und Schönefeld sind vorbereitet.

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Berlin / Hannover. Nach dem Auftreten erster Fälle des neuen Coronavirus in Europa sieht die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) die Hauptstadt gut vorbereitet. „Berlin verfügt mit dem Institut für Virologie und der Sonderisolierstation an der Charité über eine sehr gute Ausstattung“, erklärte sie. Trotz des laut Einschätzung des Robert Koch-Instituts geringen Risikos für Deutschland „müssen wir leider auch auf einzelne Einreisefälle in Berlin eingestellt sein“.

Berliner Flughäfen vorbereitet

An den Flughäfen Tegel und Schönefeld wurden daher Warnplakate zum Coronavirus aufgehängt. „Sie hängen im Ankunftsbereich, warnen vor den Symptomen und erklären Vorsichtsmaßnahmen“, sagte Flughafensprecher Daniel Tolksdorf am Sonntag. Die Plakate seien in Deutsch, Englisch und Chinesisch verfasst. „Bei ausgewählten Flügen aus China verteilen wir auch Handzettel.“ Passagiere können sich demnach jederzeit an das Flughafenpersonal wenden, falls ein Verdacht besteht.

Die Berliner Flughäfen seien routinemäßig auf Viren-Fälle vorbereitet. „Erst im letzten Jahr hatten wir in Tegel zusammen mit der Charité eine Übung zum Verhalten im Seuchenfall“, sagte Tolksdorf. Die Senatsgesundheitsverwaltung empfiehlt Einreisenden aus dem chinesischen Risikogebiet, sich bei einer Notaufnahme untersuchen zu lassen, falls Anzeichen einer Atemwegserkrankung bemerkt werden.

Entwarnung in Niedersachsen

Ein vorsorglicher Test auf die neue Lungenkrankheit hat bei einem Mann aus Niedersachsen hat ergeben, dass er sich nicht mit dem Coronavirus angesteckt hat. Der Mann war der „Peiner Allgemeinen Zeitung“ zufolge fiebrig und hustend von einer China-Reise zurückgekehrt. Allerdings hatte er sich nicht im Risikogebiet in China aufgehalten, zudem wurden bei ihm Grippeviren festgestellt.

Sicherheitshalber wurde dennoch untersucht, ob das neue Coronavirus vorliegt. Der Test fiel allerdings negativ aus, wie das Gesundheitsministerium in Hannover am Wochenende mitteilte.

WHO: „Als Einheit handeln!“

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat indes nach den ersten Nachweisen der neuartigen Lungenkrankheit in Europa ein gemeinsames Vorgehen gegen den Erreger angemahnt. „In einer Zeit der Unsicherheit über die Entstehung und das Verhalten eines Virus ist es umso entscheidender, dass Länder, Organisationen und die internationale Gemeinschaft als Einheit handeln“, teilte das WHO-Regionalbüro Europa am Samstagabend mit. Dazu zähle auch, auf lokaler und nationaler Ebene vorbereitet zu sein, um erkrankte Menschen aufzuspüren und auf das Coronavirus zu testen.

„Es ist jetzt an der Zeit, uns bereit zu machen“, erklärte das Büro. Der Ausbruch in China sei ein Zeichen, dass jedes Land vorbereitet sein müsse, um Krankheitsausbrüche jeglicher Art rechtzeitig zu erkennen und zu handhaben.

„In Frankreich wurde gute Arbeit geleistet“

In Frankreich, wo am Freitagabend die ersten drei Infektionen mit dem Virus in Europa bestätigt wurden, habe man gute Arbeit bei der Identifizierung der Fälle geleistet. Die Funde seien eine Erinnerung daran, dass der globale Reiseverkehr kein Land von der Ausbreitung von Infektionskrankheiten ausschließe.

Es sei zurzeit unklar, wie sich der Ausbruch entwickele, ergänzte die Behörde. „Während wir das Verhalten des Virus nicht voraussagen können, können wir darüber entscheiden, wie gut wir sind, es zu stoppen.“ (dpa)

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