Kommentar – Immuntherapie bei Typ-1-Diabetes

Auf dem Weg zur Prävention

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Der Manifestation eines Typ-1-Diabetes geht eine längere Phase asymptomatischer Krankheitsstadien voraus. Und mit modernen diagnostischen Tests lassen sich Betroffene in solchen frühen Stadien identifizieren.

In den Studien Fr1da, Freder1k und Fr1dolin wurden bereits Zehntausende Kinder in Deutschland auf solche symptomlosen Stadien gescreent. Forscher hoffen nun, dass sich Betroffene künftig mit präventiven Therapien vor dem Ausbruch der Krankheit bewahren lassen.

Der Behandlungserfolg mit dem monoklonalen Anti-CD3-Antikörper Teplizumab ist dabei ein großer Schritt nach vorne. Damit wurde erstmals gezeigt, dass sich mit einem immunmodulierenden monoklonalen Antikörper die Diabetes-Pathogenese positiv beeinflussen lässt. Es werden aber verfeinerte Therapien entwickelt werden müssen, bevor eine solche Prävention künftig in großem Stil angeboten werden kann.

Aber auch andere Präventionskonzepte werden geprüft: In Europa wurde die Primärpräventionsstudie POInT („primary oral insulin trial“) gestartet. Bei Risiko-Säuglingen soll darin eine dreijährige Hyposensibilisierung mit oralem Insulin die Betazellautoimmunität verhindern.

Immer mehr Forscher glauben dabei, dass sich Typ-1-Diabetes künftig wirksam vorbeugen lässt.

Lesen Sie dazu auch: Durch Immuntherapie: Ausbruch von Typ-1-Diabetes verzögert

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Public Health Index 2025

Deutschland weist große Lücken im Gesundheitsschutz auf

Kooperation | In Kooperation mit: AOK Bundesverband
Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

© Bionorica SE

Phytoneering-Akademie

Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

Anzeige | Bionorica SE
Antibiotika – Fluch und Segen

© Bionorica SE

Podcast

Antibiotika – Fluch und Segen

Anzeige | Bionorica SE
Brauchen wir noch Antibiotika?

© deepblue4you | iStock

Content Hub

Brauchen wir noch Antibiotika?

Anzeige | Bionorica SE
Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 17.06.201914:59 Uhr

Aufgeschoben ist nicht Aufgehoben!

Die Publikation "An Anti-CD3 Antibody, Teplizumab, in Relatives at Risk for Type 1 Diabetes" von Kevan C. Herold et al.
https://www.nejm.org/doi/10.1056/NEJMoa1902226
hinterlässt Ratlosigkeit. Die Schlussfolgerungen genügen keinem echten Präventionsansatz: Nach 2 Wochen Therapie zeigt sich eine um etwa zwei Jahre verspätete Progression des klinischen Typ-1-Diabetes bei Versuchspersonen mit hohem Erkrankungsrisiko ["CONCLUSIONS - Teplizumab delayed progression to clinical type 1 diabetes in high-risk participants"].

Diabetes mellitus Typ 1 begründet pathogenetisch eine lebenslange Krankheitslast. Dank moderner Therapie- und Betreungskonzepte zeigt sich unter Risiko-adaptiertem Verlauf eine weitgehend normalisierte Lebenserwartung.

Was soll eine nicht-kurative, kausalitäts-verleugnende, aufwändige Behandlung, um die Erstmanifestation für ganze zwei Jahre zu verzögern?

Mf + kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Sonderberichte zum Thema

Chronisch kranke Kinder

Mangelernährung frühzeitig erkennen und konsequent angehen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Danone Deutschland GmbH, Frankfurt/Main
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Geldanlage

Vermögen auf Rezept: Wie sich eine langfristige Finanzplanung auszahlt

Lesetipps
Die Luftbelastung in Innenräumen mit Reinigungsprodukten betrifft jede Person. Sie beeinflusst unsere Lungenfunktion, und das lebenslang. Diese Gefahr wird unterschätzt. So die Meinung einer Pneumologin aus Italien.

© natali_mis / stock.adobe.com

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können