Aktionswoche

Aufklärung über Wiederbelebung

Zur Woche der Reanimation gibt es Infos bei der Herzstiftung und dem Rat für Wiederbelebung.

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FRANKFURT/MAIN. Die Bereitschaft in der Bevölkerung, Patienten mit plötzlichem Herzkreislaufstillstand zu reanimieren, ist immer noch viel zu gering, kritisiert die Deutsche Herzstiftung.

Zur Verbesserung der Situation bieten die Stiftung und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in zwei Pilot-Regionen Reanimationsschulungen für Sportler im Ü-Fußball an (Spieler ab einem Alter von 32 Jahren).

Hintergrund des Projekts "Lebensretter sein": Besonders Männer ab diesem Alter haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ü-Fußballern seien daher regelmäßige ärztliche Tauglichkeitsuntersuchungen zu empfehlen, so die Stiftung.

Im Visier des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC) ist die Telefonreanimation. Deshalb müssten Notrufe zügig bearbeitet werden, Disponenten den Herz-Kreislauf Stillstand schnell und sicher erkennen und die Laien zur Reanimation per Telefon anleiten.

"Derzeit wird die Telefonreanimation nur von einem kleinen Teil der 257 deutschen Leitstellen durchgeführt", betont Privatdozent Dr. Stefan K. Beckers, ärztlicher Leiter Rettungsdienst und Berufsfeuerwehr in Aachen, in einer GRC-Mitteilung. Trotz des erwiesenen Nutzens werde viel zu selten telefonisch zur Reanimation angeleitet.

Zur weiteren Information steht ab sofort allen an der Rettung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand beteiligten medizinischen Fachkräften das neue "Weißbuch Reanimationsversorgung" zur kostenfreien Bestellung zur Verfügung.

Reanimation nur bei jedem fünften Patienten

"Das Weißbuch Reanimationsversorgung enthält Empfehlungen, wie jeder einzelne Versorgungsprozess optimiert werden muss, um eine perfekte Patientenversorgung zu organisieren", erklärt Professor Bernd W. Böttiger, Vorsitzender des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC) und Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Universitätsklinik Köln. (eb)

In Deutschland sind der plötzliche Herztod und der Herz-Kreislauf-Stillstand anderer Ursachen für mehr als 100.000 unerwartete Todesfälle pro Jahr verantwortlich.

Ein Zustand, der deutlich verbessert werden könnte. Allein bei der Reanimation durch Laien belegt Deutschland im europäischen Vergleich einen der letzten Plätze. Jeder zweite Kollaps wird von einem Laien beobachtet, doch beginnt dieser bei nur knapp jedem fünften Patienten eine Reanimationsmaßnahme.

Die Qualität dieser Laienreanimation ist zudem oft schlecht. Der Ausbildungsstand in deutschen Krankenhäusern ist derzeit außerordentlich unterschiedlich. "Die Qualität und die Quantität der Reanimationsversorgung müssen über die komplette Rettungskette von Laien, Notruf, Rettungsdienst und Weiterversorgung im Krankenhaus verbessert werden", fordert Böttiger daher. (eb)

Fürs Wartezimmer bietet die Herzstiftung ein kostenloses HerznotfallInfopaket für Laien: www.herzstiftung.de/herznotfall-set.html

Das 51-seitige Weißbuch des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC) gibt es unter: www.grc-org.de/weissbuch

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