Ausgezeichnet: Forschung zu HIV-Infektion

MÜNCHEN (sto). Drei Forscher sind mit den Wissenschaftspreisen 2008 der GlaxoSmithKline Stiftung ausgezeichnet worden. Prämiert wurden neue Erkenntnisse zur Blutgerinnung sowie zur HIV-Infektion.

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Professor Bernhard Nieswandt vom Rudolf-Virchow-Zentrum der Uni Würzburg erhielt den mit 15 000 Euro dotierten Preis für medizinische Grundlagenforschung. Der Preis für klinische Forschung - ebenfalls 15 000 Euro - ging an Professor Frank Kirchhoff und Dr. Jan Münch vom Institut für Virologie der Uni Ulm.

Nieswandt hat zwei Proteine untersucht, die die Aktivierung und die Verklumpung von Thrombozyten regulieren und die mögliche Angriffspunkte einer Therapie sein könnten. So aktiviert das Protein Talin-1 Integrine, die auf der Oberfläche von Thrombozyten für das Anheften an die Gefäßwand wichtig sind. Durch die Hemmung von Talin-1 könnten Verklumpungen in erkrankten Gefäßen aufgelöst werden.

Ein zweites von Nieswandt untersuchtes Protein STIM1 steuert die Kalziumfreisetzung in den Zellen und ist essenziell für die Zusammenlagerung von Thrombozyten. Mäuse, denen STIM1 fehlt, sind vor Schlaganfällen geschützt, ohne dass deshalb die normale Blutstillung beeinflusst ist.Die beiden Virologen Kirchhoff und Münch haben im menschlichen Sperma Faktoren entdeckt, die die Infektiosität des HI-Virus erhöhen: Fibrillen, die als semen-enhancer of virus infection (SEVI) bezeichnet werden und die für die sexuelle Übertragung von HIV wichtig sind, verstärken die Anheftung von HIV-Partikeln an Zielzellen.

So fanden die beiden Forscher heraus, dass in Gegenwart von SEVI ein Tausendstel der Menge an Viruspartikeln ausreichend ist, um Zellen zu infizieren.Die Fähigkeiten der Fibrillen beschränken sich offenbar nicht auf HIV. Fibrillen sind auch in der Lage virale Infektionen zu verstärken. Derzeit sind etwa 30 Krankheiten bekannt, die im Zusammenhang mit Fibrillen stehen.

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