Autoimmunität durch Viren und Bakterien?

WIESBADEN (hub). Steht zu Beginn einer Autoimmunerkrankung eine Infektion mit Viren oder Bakterien? Professor Ulf Müller-Ladner aus Bad Nauheim stellte beim von Abbott unterstützten Rheuma Update in Wiesbaden Daten vor, die darauf hinweisen.

Veröffentlicht:

 So haben Peptide von Erregern wie dem Newcastle-Disease-Virus, Chlamydia trachomatis, Mycobacterium tuberculosis oder Herpes-Simplex-Virus (HSV) ähnliche Aminosäuremotive wie das Myelin-Basische-Protein (MBP) des Menschen. Zumindest im Tiermodell wurde durch das ausgelöste molekulare Mimikry eine autoimmune Enzephalitis induziert, berichtete der Rheumatologe.

Dieses molekulare Mimikry sei ein klassisches Beispiel einer Fehlfunktion, bei der das Immunsystem zwar Fremdkörper angreift, aber sich durch eine evolutionär bedingte Strukturgleichheit gegen körpereigene Antigene mit ähnlicher Oberflächenstruktur richtet.

Ein aktuelles Beispiel für solch ein molekulares Mimikry seien die durch eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) ausgelösten Autoimmunreaktionen. Andersherum könne EBV auch während eines Lupus-Schubes reaktiviert werden.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Rheumatologen-Kongress

„Es braucht ein Dorf, um Morbus Still zu verstehen“

Kommentare
Dr. Horst Grünwoldt 31.03.201115:10 Uhr

molekulare "mimikry"

Handelt es sich bei dem sog. BSE-Erregernachweis (scrapie-like-Prion) nicht auch bloß um eine "molekulare mimikry", ausgelöst durch eine endogen-fehlgeleitete Protein-Synthese? Dr. med. vet. Horst Grünwoldt aus Rostock

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

„ÄrzteTag“-Podcast

GKV in der Krise – warum ist das Klassenzimmer die Lösung, DAK-Chef Storm und BVKJ-Präsident Hubmann?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Wie das Vorgehen bei einem Makrophagen-Aktivierungssyndroms am besten gelingt, erläuterte Dr. Peter Nigrovic beim Rheumatologen-Kongress EULAR in Barcelona.

© Katja Schäringer

Rheumatologen-Kongress

„Es braucht ein Dorf, um Morbus Still zu verstehen“