Endokrinologie

Beeinflusst das Mikrobiom auch Hormone?

Beim polyzystischen Ovar-Syndrom korrelieren sowohl Zahl als auch Art der Darmmikroben mit den Symptomen und Hormonveränderungen.

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ALTDORF. In Studien mehren sich Hinweise darauf, dass die Zusammensetzung des Darmmikrobioms mit darüber entscheidet, ob jemand gesund oder krank ist, an Gewicht zulegt und sich depressiv oder seelisch ausgeglichen fühlt, erinnert die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) aus Anlass ihres 62. Kongresses.

Eine weitere Erkrankung, auf die das Mikrobiom wohl Einfluss hat, ist das Polyzystische Ovar-Syndrom (PCOS): So hat eine Pilotstudie von Professor Barbara Obermayer-Pietsch, Medizinische Universität Graz, und ihrer Arbeitsgruppe ergeben, dass sowohl die Zahl, als auch die Art der Darmmikroben mit den Symptomen und Hormonveränderungen bei PCOS korrelierten (PLOS one 2017; online 3. Januar).

Auch die Durchlässigkeit der Darmwand und Entzündungsfaktoren bei PCOS standen im Zusammenhang mit der mikrobiellen Vielfalt. „Wir gehen aufgrund unserer Studienergebnisse davon aus, dass die Zusammensetzung des Mikrobioms auch einen Einfluss auf unsere Geschlechtshormone und ihre Funktion hat“, wird die Endokrinologin in der Mitteilung zitiert.

Bislang wird bei PCOS hauptsächlich durch Gewichtsreduktion und Hormongaben behandelt. „Wenn sich unsere Beobachtungen in größeren Studien bestätigen, könnte etwa die Anwendung prä- oder probiotischer Therapeutika infrage kommen, um die Darmflora positiv zu beeinflussen“, betont Obermayer-Pietsch. (eb)

Der 62. Kongress für Endokrinologie findet vom 20. bis 22. März in Göttingen statt. Nähere Infos unter www.dge2019.de

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