Bei KHK-Verdacht besteht häufig ein "stummer Diabetes"

LEIPZIG (ob). Viele Patienten ohne vorbekannten Diabetes, die wegen Verdacht auf KHK einer Koronarangiografie unterzogen werden, weisen Störungen im Glukosemetabolismus auf.

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Bei immerhin 14 Prozent von ihnen lässt sich ein bis dato unentdeckter Diabetes ("silent diabetes") diagnostizieren. Er ist mit einem oralen Glukosetoleranztest (OGTT) signifikant häufiger zu detektieren als mit der Messung des HbA1c-Wertes.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine deutsche Arbeitsgruppe um Professor Oliver Schnell aus München in der in Leipzig vorgestellten "Silent Diabetes"-Studie. Sie basiert auf den Daten von 1015 Patienten, die eine Koronarangiografie erhielten und bislang keinen bekannten Diabetes hatten. Bei allen wurde ein OGTT vorgenommen und der HbA1c-Wert bestimmt.

Nur rund die Hälfte (51 Prozent) zeigte im OGTT eine normale Glukosetoleranz. Bei 34 Prozent wurde auf Basis der OGTT-Befunde eine gestörte Glukosetoleranz und bei 14 Prozent ein Diabetes festgestellt.

Anhand der HbA1c-Werte wurden 58 Prozent der Patienten als unauffällig und nur 4 Prozent als Diabetiker klassifiziert. Je ausgeprägter die Koronarveränderungen, desto höher war der Anteil der Patienten mit gestörter Glukosetoleranz. Dagegen korrelierte der HbA1c-Wert nicht mit der angiografisch objektivierten Ausprägung der KHK.

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