Bei starkem Osteoporose-Schmerz ist Therapie mit Opiaten angesagt

LEVERKUSEN (ikr). Osteoporose-Patienten mit frischen Wirbelfrakturen benötigen nicht nur eine antiresorptive Therapie zur Fraktur-Prophylaxe. Sie brauchen auch eine rasche und ausreichende Schmerztherapie. "Der Schmerz ist für die Patienten die Meßlatte des Therapieerfolgs", so Professor Johann D. Ringe vom Klinikum Leverkusen.

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"Erhalten die Patienten nur eine antiresorptive Therapie, etwa mit Bisphosphonaten oder Raloxifen, müssen die Patienten eine meist viele Monate dauernde, starke Schmerzphase durchstehen mit der Gefahr einer Chronifizierung der Schmerzen", mahnt Ringe (Orthopädie & Rheuma 1, 2004, 48). Patienten mit Schmerzen bewegen sich kaum, und das wiederum reduziert Muskel- und Knochenmasse und fördert das Fortschreiten der Osteoporose mit neuen Frakturen und Schmerzen.

Bei der Schmerztherapie sollten vor allem Intensität und Schmerzcharakter berücksichtigt werden, empfiehlt der Leverkusener Internist. Bei Patienten mit heftigen Schmerzen, etwa bei frischen Wirbelfrakturen, sind zur Schmerztherapie Analgetika wie Paracetamol, Novaminsulfon oder NSAR meist nicht ausreichend. Es sollte daher nicht tagelang mit solchen Substanzen behandelt werden, sondern besser für einige Tage auf ein Opioid umgestellt werden, sagte Ringe zur "Ärzte Zeitung".

Gute Erfahrungen hat der Internist aus Leverkusen etwa mit der Behandlung mit Tramadol-Tropfen alle vier bis sechs Stunden gemacht. Bei besonders hartnäckigen Schmerzen kann auf eine kontinuierliche perkutane Opiattherapie mit dem Fentanyl-Pflaster für einige Wochen umgestellt werden. Aber auch mit zweimal täglich 20 mg retardiertem Oxycodon kann bei starken Osteoporose-Schmerzen geholfen werden.

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