Bessere Diabetes-Einstellung bei Selbstmessung

NEU-ISENBURG (eis). Bei Typ-2-Diabetikern mit regelmäßiger Blutzucker-Selbstmessung ist der Stoffwechsel besser eingestellt als bei Patienten ohne Messungen. Das hat jetzt eine kontrollierte Studie mit 610 Patienten aus sieben Ländern ergeben.

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Die Patienten der Studie wurden entweder nicht medikamentös oder mit dem Sulfonylharnstoff Gliclazid (Diamicron®, in Deutschland nicht auf dem Markt) behandelt. Das berichten Forscher um Anthony H. Barnett vom Birmingham Heartlands Hospital in England (Diab Obes Metab, online vorab).

Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip entweder einer Gruppe ohne Selbstmessung oder einer Gruppe mit Messung zugeordnet. In der Messgruppe wurde zweimal pro Woche (ein Arbeits- und ein Feiertag) der Blutzucker bestimmt, und zwar vor jeder Mahlzeit (Frühstück, Mittag- und Abendessen) sowie zwei Stunden nach der Hauptmahlzeit und zudem vor dem Schlafengehen. Ein Tag im Monat wurde nach allen drei Mahlzeiten gemessen.

Ergebnis: Der Ausgangswert für den HbA1c lag in beiden Gruppen bei 8,12 Prozent. Nach 27 Wochen war der Wert bei den Patienten der Kontrollgruppe im Mittel auf 7,20 Prozent gesunken, in der Messgruppe aber auf 6,95 Prozent und damit signifikant stärker.

Hypo-glykämien traten in beiden Gruppen ähnlich oft auf. Da die (medikamentöse) Therapie in beiden Gruppen gleich war, führen die Forscher den größeren Therapieerfolg auf die Blutzucker-Selbstmessung zurück. Patienten konnten dadurch die Auswirkungen von Mahlzeiten und von körperlicher Bewegung auf den Blutzucker besser abschätzen. Dies motiviert offenbar dazu, Hyperglykämien durch körperliche Bewegung, gesunde Kost und eine Anpassung der Medikation zu vermeiden, so die Forscher.

Lesen Sie dazu auch das Interview: "Es dauert viel zu lange, bis die Diabetes-Therapie angepasst wird"

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