Biomarker für Herzinsuffizienz zeigt Sterberisiko

MANNHEIM (ner). Der neue Biomarker GDF-15 korreliert mit der Schwere der Herzinsuffizienz und lässt prognostische Aussagen zu. Dabei handelt es sich um ein Zytokin, das bei Stress aus der Herzmuskulatur freigesetzt wird.

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Der Wert des GDF-15 (Growth-Differentiation Factor) steigt mit der Schwere der Herzinsuffizienz. Und der Wert korreliert eindeutig mit der Sterberate, hat Privatdozent Dr. Kai C. Wollert aus Hannover beim Kardiologen-Kongress in Mannheim berichtet. Wollert und seine Arbeitsgruppe waren kürzlich für die Entwicklung des Parameters ausgezeichnet worden.

Der Parameter wird derzeit klinisch evaluiert. Der Normalwert liegt im Median bei 760 ng/l. In einer europäischen Multicenterstudie mit 455 Patienten mit chronisch-systolischer Herzinsuffizienz im mittleren NYHA-Stadium 2,5 ergaben sich signifikant erhöhte Werte im Vergleich zu Gesunden. Drei von vier Herzinsuffizienz-Patienten hätten GDF-15-Werte über dem oberen Normalwert von 1200 ng/l, sagte Wollert.

Ansteigende Quartile des Parameters gehen mit einer erhöhten Gesamtsterberate einher. So betrug die Vierjahres-Sterberate bei GDF-15-Werten im III./IV. Quartil 56 Prozent. Nach Angaben von Wollert handelt es sich bei GDF-15 um den, außer der linksventrikulären Auswurffraktion, einzigen unabhängigen prognostischen Biomarker für die Herzinsuffizienz.

Auch beim akuten Koronarsyndrom hat er sich bereits als überlegener Risikoindikator erwiesen.

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