Abivax SA

Biotech-Start-up will CED-Kandidaten nach guten Ergebnissen in Phase-III bringen

Mit positiven Phase-IIb-Ergebnissen wartet das börsennotierte Biotechunternehmen Abivax für seinen Colitis-Ulcerosa-Kandidaten ABX464 auf. Für die Phase-III-Studien wird jetzt ein Partner gesucht.

Veröffentlicht:
Endoskopischer Befund: Darm mit Colitis ulcerosa. Mit einem neuen, oral verabreichten Wirkstoff soll bei Patienten die Entzündung deutlich zurückgehen, hat jetzt eine Phase-IIb-Studie ergeben.

Endoskopischer Befund: Darm mit Colitis ulcerosa. Mit einem neuen, oral verabreichten Wirkstoff soll bei Patienten die Entzündung deutlich zurückgehen, hat jetzt eine Phase-IIb-Studie ergeben.

© Juan Gärtner / stock.adobe.com

Paris. Zum Börsenschluss am Montagabend hat das Biotech-Start-up-Unternehmen Abivax positive Ergebnisse von Phase-IIb-Studien zu seinem Wirkstoff ABX464 zur Behandlung bei Colitis Ulcerosa bekannt gegeben. Demnach wurden 254 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Colitis ulcerosa (CU) in dieser Studie mit ABX464 behandelt.

Die Ergebnisse, unter Einbeziehung der primären und wichtigsten sekundären Endpunkte, hätten eine signifikante klinische Wirksamkeit sowie ein gutes Sicherheitsprofil von ABX464 nach achtwöchiger Induktionsbehandlung in der gesamten Patientenpopulation bestätigt.

Erste Daten zur Langzeittherapie deuteten zudem auf eine zunehmend verbesserte und anhaltende klinische und endoskopische Wirksamkeit hin. 97,7 Prozent aller Patienten, die die Phase-2b-Induktionsstudie abgeschlossen hatten, wurden in die anschließende zweijährige offene Erhaltungsstudie aufgenommen, unabhängig von der Behandlungsgruppe oder dem Behandlungsergebnis nach Ablauf der Induktionsstudie.

Wirkstoff soll entzündungshemmende mRNA hochregulieren

Unter ABX464 sei ebenfalls ein rasches Einsetzen der Wirksamkeit bei zuvor mit Biologika und/oder JAK-Inhibitoren behandelten Patienten beobachtet worden. 254 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa seien in die Studie eingeschlossen worden. 50 Prozent dieser Patienten hätten zuvor unzureichend angesprochen, beziehungsweise nicht mehr angesprochen oder mit Unverträglichkeiten bei Behandlungen reagiert.

ABX464 ist ein oral verabreichtes, niedermolekulares Molekül mit einem innovativen Wirkmechanismus. Den Angaben zufolge basiert er auf der Hochregulierung einer einzelnen microRNA (miR-124) mit entzündungshemmenden Eigenschaften.

„Auf Grundlage dieser Daten treiben wir nun schnellstmöglich unsere Phase-III-Planung zur Behandlung von Colitis ulcerosa sowie die Phase-IIb/III in der Indikation Morbus Crohn voran, um ABX464 den vielen Patienten zugänglich zu machen, die an entzündlichen Darmerkrankungen leiden“, wird Abivax-CEO Professor Hartmut J. Ehrlich in einer Mitteilung des Unternehmens zitiert. Der Markteintritt wird laut Mitteilung für das Jahr 2025 angestrebt.

Potenzial für einen großen Blockbuster

Ehrlich hatte nach Bekanntgabe der Finanzzahlen 2020 von Abivax Ende März angekündigt, das Unternehmen werde für den Fall eines erfolgreichen Ausgangs der Studien einen Partner für die Phase-III-Studien und bei Zulassung für die spätere Vermarktung des Wirkstoffs suchen. Dafür komme sowohl eine Lizenzierung des Wirkstoffs als auch die komplette Unternehmensübernahme in Betracht, hatte er im Gespräch mit der „Ärzte Zeitung“ gesagt. Nach Angaben des Unternehmens reichen die liquiden Mittel des börsennotierten Unternehmens noch bis zum 4. Quartal dieses Jahres.

Das Marktpotenzial für den neuen Wirkstoff ist erheblich. Laut Abivax wurden 2020 in den großen Industrieländern (G7-Staaten) 3,5 Millionen Fälle von Colitis ulcerosa diagnostiziert. Basierend auf den Pharmaumsätzen für 2020 für diese Indikation CU liege das jährliche Umsatzvolumen für ABX464 bei 6,2 Milliarden US-Dollar (knapp 5,1 Milliarden Euro).

Für chronisch entzündliche Darmerkrankungen insgesamt, inklusive Morbus Crohn, lagen die Umsätze im Jahr 2020 etwa bei 17,7 Milliarden US-Dollar und werden den Angaben zufolge im Jahr 2025 voraussichtlich auf 24,4 Milliarden US-Dollar steigen. (ger)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.

Weizen und Gluten entstigmatisieren

Reizdarmsyndrom: Ist die Glutensensitivität ein Nocebo-Phänomen?

Kolektomie

Chirurgie bei CED: Ist die Segmentresektion eine Option?

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

© Oleh / stock.adobe.com

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Eine Ärztin hält einen Reagenzstreifen zur Analyse einer Urinprobe in der Hand.

© H_Ko / stock.adobe.com

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?