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Blick ins Internet bei Influenza-Verdacht

Von Michael Hubert Veröffentlicht:

Müssen Kollegen immer zum diagnostischen Goldstandard eines Influenza-Schnelltests greifen, um einem Patienten Neuraminidase-Hemmer zu verordnen? Eindeutig nein. Der begründete Verdacht auf eine Influenza reicht aus. Und der Verdacht ist begründet, wenn erstens der Patient influenza-typische Symptome aufweist, und zweitens in der Region eine erhöhte Zirkulation von Influenza-Viren stattfindet.

Hier leisten die beiden Influenza-Warnsysteme des Robert-Koch-Instituts und des Unternehmens Roche Pharma Hervorragendes. Denn ein Blick ins Internet gibt den Kollegen Klarheit: Gelb und rot eingefärbte Regionen weisen eine erhöhte Influenza-Aktivität auf. Auf diese Angaben können sich die Kollegen verlassen: Die Berichte basieren auf Daten von insgesamt über 1000 Ärzten aus allen Regionen Deutschlands, aktualisiert wird wöchentlich oder täglich.

Bei erhöhter Influenza-Aktivität plus entsprechender Klinik kann mit bis zu 80prozentiger Sicherheit gefolgert werden: Der Patient hat eine Influenza, die Verordnung eine Neuraminidase-Hemmers ist indiziert. Beide Frühwarnsysteme erhöhen die Sicherheit der Diagnose, ohne teure Schnelltests einsetzen zu müssen. Gleichzeitig ist die Wirtschaftlichkeit der Verordnung von Neuraminidase-Hemmern hoch, denn es erhalten die richtigen Patienten die antiviralen Arzneimittel. Der Blick ins Internet lohnt somit doppelt: Er steigert die diagnostische Sicherheit und senkt Kosten.

Lesen Sie dazu auch: Frühwarnsystem erleichtert Grippe-Diagnose

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