Bremer Polizei verhinderte Beschneidung

BREMEN (cben). Ein Bremer Ehemann und Polizeibeamte haben verhindert, dass zwei Mädchen von ihrer Mutter nach Gambia gebracht wurden, um dort beschnitten zu werden.

Veröffentlicht:

Die Beamten waren nach Angaben der Bremer Polizei von einer 25-jährigen Frau aus Gambia wegen eines Streites mit ihrem 51-jährigen deutschen Ehemann gerufen worden. Der Mann wollte verhindern, dass seine Frau mit den beiden ein- und vierjährigen Töchtern nach Gambia reist, um sie dort beschneiden zu lassen und hatte das Gepäck der Kinder versteckt. Die Ehefrau hatte ihrerseits die beiden Kinder versteckt. Erst nachdem sie von der Polizei in Gewahrsam genommen wurde, nannte sie den Aufenthaltsort. Die Mädchen wurden in ein Kinderheim gebracht.

"Die Debatte, wie wir mit beschnittenen Migrantinnen und ihren Töchtern in Deutschland umgehen, hatten wir schon vor 13 Jahren", sagte die Bremer Frauenbeauftragte Ulrike Hauffe, "damals hatten einige Afrikanerinnen Bremer Ärzte gebeten, sie nach der Geburt ihres Kindes wieder zuzunähen." In einigen Ländern Afrikas werden nach wie vor den Mädchen Klitoris und Schamlippen abgeschnitten und die Scheide bis auf eine kleine Öffnung zugenäht.

Die Bundesärztekammer (BÄK) lehnt die Beschneidung von Frauen konsequent ab. "Wenngleich die weibliche Genitalverstümmelung, die meist nicht von Ärzten durchgeführt wird, in den betreffenden Ländern sozial akzeptiert ist, müssen dieser Eingriff und die ärztliche Beteiligung daran abgelehnt werden", so die BÄK. Erst im Februar dieses Jahres forderte sie die weltweite Ächtung von Genitalverstümmelung.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Weit weg von WHO-Zielen

hkk-Daten zeigen laue HPV-Impfquoten

Unabhängig vom BMI

Frauen mit Bauchspeck häufiger infertil

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen