CED in Remission - dann ist die Fertilität bei Männern und Frauen normal

Patienten mit chronisch-entzündlicher Darmerkrankung (CED), die sich in Remission befinden, können ebenso gut Kinder zeugen wie andere Menschen.

Veröffentlicht:

Probleme mit der Fertilität kann es allerdings im CED-Schub geben sowie auch nach operativen Eingriffen. Darauf hat Professor Axel Dignaß von der Medizinischen Klinik I am Markus-Krankenhaus in Frankfurt / Main hingewiesen. "Bei Frauen beobachten wir bei Schüben einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung das Phänomen einer sekundären Amenorrhoe mit entsprechend reduzierter Fertilität", so Dignaß beim 14. Merckle Recordati-Symposium zur "Zukunft der Gastroenterologie" in Berlin.

Doch auch bei Männern mit chronisch-entzündlicher Darmerkrankung kann es in Sachen Fertilität Probleme geben: "Eine Therapie mit Salazosulfapyridin verringert die Fruchtbarkeit reversibel", so Dignaß. Bei einem jungen Mann mit Kinderwunsch rät er deswegen eher zu Mesalazin-Präparaten. Wenn von Salazosulfapyridin auf Mesalazin umgestellt werde, sei nach etwa zwei Monaten wieder mit einer normalen Fertilität zu rechnen.

Schwierigkeiten mit der Fertilität können bei CED-Patienten schließlich auch nach operativen Eingriffen auftreten, zum Beispiel nach Proktokolektomien, nach Ileostomaanlage oder nach Pouch-Operationen. Vor allem Frauen sind hier betroffen, da es durch die Operation zu Tubenverletzungen kommen kann.

"Wir wissen heute, dass diese Probleme anhaltend sind", so Dignaß. In Studien zur Schwangerschaftsinzidenz lagen die Quoten 12, 24 und 60 Monate nach der Operation nur etwa ein Drittel so hoch wie in gesunden Vergleichsgruppen einerseits und bei CED-Patienten ohne Operation andererseits. Der Experte aus Frankfurt am Main empfahl deswegen, bei solchen Patienten schon früh über eine In-vitro-Fertilisation nachzudenken, wenn Kinderwunsch besteht. So könnten den Betroffenen viele Schwierigkeiten und Verunsicherungen erspart werden. (gvg)

Lesen Sie dazu auch: Crohn/Colitis-Arzneien trotz Schwangerschaft!

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.

Weizen und Gluten entstigmatisieren

Reizdarmsyndrom: Ist die Glutensensitivität ein Nocebo-Phänomen?

Kolektomie

Chirurgie bei CED: Ist die Segmentresektion eine Option?

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

© Oleh / stock.adobe.com

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau

An Embolie und Dissektion denken!

Junge Frauen mit Herzinfarkt: Oft ist es keine Atherosklerose

EU-Bericht

Schwere Listerieninfektionen nehmen in Europa zu

Lesetipps
Ein Arzt als Comicfigur zeigt mit der rechten Hand den Weg hinaus.

© JPbodyparts / stock.adobe.com

Welchen Spielraum es gibt

Patienten rechtssicher ablehnen: So geht’s