Cabergolin hoch dosiert reduziert Dyskinesien

MÜNCHEN (sto). Eine Hochdosis-Behandlung mit Cabergolin (Cabaseril®) mindert bei Patienten mit fortgeschrittenem Morbus Parkinson Dauer und Intensität von Dyskinesien. Die tägliche L-Dopa-Dosis kann dabei deutlich reduziert werden.

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In einer offenen, multizentrischen Phase IV-Studie mit 34 Parkinson-Patienten im fortgeschrittenen Krankheits-Stadium und einer mittleren Krankheitsdauer von 13 Jahren wurde untersucht, welche Effekte der Dopamin-Agonist Cabergolin in höheren Dosierungen hat.

Parallel dazu wurde die Sicherheit dieser Therapie überprüft, wie der Neurologe Professor Per Odin aus Bremerhaven bei einer Veranstaltung des Unternehmens Pfizer in München berichtet hat. Cabergolin hat eine Plasma-Halbwertszeit von 65 Stunden und muß deshalb nur einmal täglich genommen werden.

Innerhalb von bis zu 20 Wochen wurde die Cabergolin-Dosis von durchschnittlich 6,4 mg auf 11 mg täglich erhöht und dann mindestens sechs Wochen lang konstant gehalten. Zur Beurteilung der Therapieeffekte wurden im Abstand von acht bis zehn Wochen die Krankheits-Symptome, der klinische Gesamteindruck und die unerwünschten Effekte dokumentiert. Auch wurden die L-Dopa-Dosierungen dokumentiert. Von den 34 Patienten beendeten 32 die Studie.

Unter der Hochdosis-Therapie verkürzten sich die täglichen Dyskinesie- und Dystonie-Phasen bis zur 26. Woche um etwa 60 Prozent. Auch die Intensität der motorischen Störungen habe sich verringert, so Odin. Einen positiven Effekt hatte die Hochdosis-Therapie auch auf die Off-Phasen. Die durchschnittliche L-Dopa Dosis konnte von 606 mg auf 370 mg täglich reduziert werden.

Bei der Beurteilung des klinischen Gesamteindrucks durch den behandelnden Arzt wurde die Situation im Vergleich zur Ausgangslage überwiegend als "viel besser" oder "etwas besser" beschrieben. Auch die Lebensqualität besserte sich mit der Hochdosis-Therapie deutlich. Häufigste Nebenwirkung waren Halluzinationen bei 8,2 Prozent der Kranken.

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