Reisemedizin

Chikungunya breitet sich in Lateinamerika aus

Das Chikungunya-Virus ist in der Karibik auf dem Vormarsch und hat nun auch das südamerikanische Festland erreicht. Auf den amerikanischen Kontinenten wurden die ersten 17 Fälle registriert.

Veröffentlicht:
Repellents werden für die Karibik und Südamerika dringend empfohlen.

Repellents werden für die Karibik und Südamerika dringend empfohlen.

© chris74 / fotolia.com

DÜSSELDORF/STUTTGART. Erstmals sind auf dem südamerikanischen Festland Erkrankungen mit dem Chikungunya-Virus registriert worden: In Französisch-Guyana sind bislang 17 Fälle von Chikungunya-Fieber aufgetreten, bei zehn davon erfolgte die Infektion im Land selbst.

Seit Dezember 2013 wurden damit insgesamt 2582 Fälle bestätigt. Bei Reisen in die Karibik oder nach Süd- und Mittelamerika ist umfassender Mückenschutz ratsam, teilt das CRM Centrum für Reisemedizin mit.

Weitere Ausbreitung in Amerika zu erwarten

Im Dezember 2013 hatte die WHO erstmals zwei lokal erworbene Fälle von Chikungunya-Fieber im französischen Teil der Insel St. Martin bestätigt. Seitdem registrierten die Gesundheitsbehörden auf vielen weiteren karibischen Inseln Erkrankungen, die Anzahl der Fälle nimmt weiter zu.

Die meisten Infektionen sind bisher auf den Inseln St. Martin, Guadaloupe, Martinique und Saint Barthelemy aufgetreten.

"Da die Übertragung des Virus durch die Asiatische Tigermücke erfolgt, die in Süd- und Mittelamerika ansässig ist, ist eine weitere Ausbreitung der Erkrankung in der Region zu erwarten", sagt Professor Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM.

"Weil die Asiatische Tigermücke dort auch das Dengue-Virus überträgt, wird konsequenter Mückenschutz für Reisende immer wichtiger". Weder gegen Chikungunya-Fieber noch gegen Dengue-Fieber existieren Impfungen oder ursächliche Behandlungsmöglichkeiten.

Chikungunya-Infektionen traten bislang vorwiegend in Afrika, Südostasien, dem indischen Subkontinent und auf den Inseln im Indischen Ozean auf. Typisch für die Infektion sind hohes Fieber, starke Gelenk- und Muskelschmerzen sowie Kopfschmerzen.

Manchmal wird sie von einem Hautausschlag begleitet. In der Regel heilt die Erkrankung ohne Komplikationen von allein aus. Bei Säuglingen, älteren Menschen oder chronisch Kranken kann es jedoch zu schweren Verläufen kommen.

Repellents mit dem Wirkstoff DEET empfohlen

Reisende, die sich in Verbreitungsgebieten aufhalten, sollten auf umfassenden Mückenschutz - sowohl tagsüber als auch nachts - achten. Tagsüber ist helle und geschlossene Kleidung empfehlenswert. Dunkle Kleidung lockt Mücken eher an.

Da Moskitos durch dünne Materialien stechen können, kann es sinnvoll sein, feines Gewebe zusätzlich mit einem Insektenschutz zu imprägnieren.

Für freie Hautstellen empfehlen sich mückenabweisende Mittel mit dem Wirkstoff DEET (Diethyl-m-Toluamid) in einer Konzentration ab 30 Prozent. Moskitonetze über dem Schlafplatz und an Fenstern und Türen sind abends und nachts als Schutz vor den Insekten ratsam. (eb)

Mehr zum Thema

Impfreaktionen vs. Impfkomplikationen

Impfen für ein gesundes Gehirn

Studie am Heidelberger Trainingsmodell

Welcher Knotentyp hält bei laparoskopischer Naht am besten?

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Abb. 1: PD-1-Inhibitoren: immunvermittelte Nebenwirkungen

© Springer Medizin Verlag GmbH

Thoraxchirurgie beim nichtkleinzelligen Lungenkarzinom

Wie können neoadjuvante Immuntherapien die Tumorresektion beeinflussen?

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg

Multiresistente gramnegative Erreger

Die Resistenzlage bei Antibiotika ist kritisch

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Shionogi GmbH, Berlin
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Früherkennung

PSA-basiertes Prostatakrebs-Screening: Langzeitdaten belegen Nutzen

Lesetipps
Karteneinschub im Lesegerät für den E-Arztausweis

© Ingenico Healthcare

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Arbeiten an der Zukunft der Hausarztpraxis Nürnberg-Fischbach: Dr. Nicolas Kahl und Nicki Maurer.

© Torsten Fricke

Erfolgreiche Teamarbeit

HÄPPI: So gelingt die Delegation in Hausarztpraxen