Kommentar
Cholera ist in armen Ländern sehr mobil
Bei einer der schlimmsten Seuchen weltweit sind Fortschritte nicht in Sicht: Jedes Jahr erkranken drei bis fünf Millionen Menschen an Cholera und 100.000 bis 150.000 Menschen fallen der Krankheit zum Opfer.
Die Seuche ist ausschließlich ein Problem armer Länder und von Krisengebieten, wo es kein sauberes Trinkwasser gibt und die Abwasser-Entsorgung zusammengebrochen ist.
Was eine aktuelle Studie über die Epidemiologie der Seuche zeigt: Die Erreger können schnell von Armutsregionen etwa in Afrika auf Armutsregionen in Lateinamerika überspringen. Zudem werden multiresistente Erreger die Situation künftig verschärfen.
Es ist nahezu unmöglich, die Ausbreitung der Krankheit etwa durch Langstreckenflüge zu verhindern. Da nämlich Menschen mit Cholera infiziert sein können, ohne Symptome zu haben, werden die Erreger ohne das Wissen der Überträger weitergegeben. So haben offenbar UN-Soldaten die Seuche nach Haiti eingeschleppt.
Der einzige Weg zur Eindämmung von Cholera ist es, Menschen in Entwicklungsländern den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu erleichtern. Für dieses Menschenrecht und Millennium-Gesundheitsziel sind weltweit unbedingt mehr Anstrengungen nötig.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: Heimat der Cholera ist der Golf von Bengalen