COVID-Diskussion

Sollte es mühsam werden, sich nicht gegen SARS-CoV-2 impfen zu lassen?

Reizthema Impfpflicht: Professorin Cornelia Betsch bringt eine alternative Idee ein, mit der andere Länder bei anderen Impfungen gute Erfahrungen gemacht hätten.

Elisabeth KerlerVon Elisabeth Kerler Veröffentlicht:
In welche Richtung gehen wir bei einer möglichen Corona-Impfpflicht?

In welche Richtung gehen wir bei einer möglichen Corona-Impfpflicht?

© BrianAJackson / Getty Images / iStock

Köln. Sich nicht gegen SARS-CoV-2 impfen zu lassen müsse genauso anstrengend sein wie sich dagegen impfen zu lassen. So fasste Professorin Cornelia Betsch von der Universität Erfurt ihre Idee zusammen, wie noch weitere Ungeimpfte zur Nadel zu bringen seien. In ihren Augen fehle in der öffentlichen Diskussion zur Impfpflicht noch der Aspekt, dass der Normalfall das Geimpftsein werden sollte. Wer sich dann nicht impfen lassen wolle, müsse das erklären. „Meinetwegen muss er ein Aufklärungsgespräch beim Arzt haben, sich das bestätigen lassen, die Bestätigung vorlegen und dann muss er sich testen lassen,“ führte Betsch eine mögliche Umsetzung aus. Ein ähnlicher Ansatz mit einer solchen „Default-Regelung“ habe auch in anderen Ländern bei anderen Impfungen gut funktioniert, untermauerte sie ihre Idee.

Betsch hatte ihre Überlegung bei einer virtuellen Pressekonferenz des Science Media Centers als Antwort auf eine Frage nach einer Impfpflicht erklärt. Anlass der Pressekonferenz war die Veröffentlichung des Papiers „Nachhaltige Strategien gegen die COVID-19-Pandemie in Deutschland im Winter 2021/2022“ von 21 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, unter denen sich auch Forscher der STIKO und des RKI befanden. Ein zentraler Aspekt des Strategiepapiers war, dass der derzeitige Impf- und Boosterfortschritt zu langsam sei, um eine Überforderung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Vor diesem Hintergrund wurde die Frage nach einer Impfpflicht gestellt.

Eine Impfpflicht müsse durchgesetzt und Verstöße dagegen möglicherweise sanktioniert werden, was wieder Fragen der Zuständigkeit und Organisation aufwerfe, betonte Betsch. Ein Vorteil ihrer Idee dagegen sei, dass es keine echte Impfpflicht und dennoch klar wäre, dass die Regel sei, sich impfen zu lassen.

Mehr zum Strategiepapier:
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

© Springer Medizin Verlag GmbH

Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an