Welthypertonietag

Corona und Hypertonie: Wer seinen Blutdruck senkt, profitiert zweifach

Der 17. Mai ist Welthypertonietag. Anlass für die Deutsche Herzstiftung, daran zu erinnern: Hypertonie gehört zu den Risikofaktoren für einen schwerer COVID-19-Verlauf.

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Blutdruck im Griff? Der Welthypertonietag am 17. Mai ist eine gute Gelegenheit, die Blutdruckwerte zu kontrollieren oder kontrollieren zu lassen.

Blutdruck im Griff? Der Welthypertonietag am 17. Mai ist eine gute Gelegenheit, die Blutdruckwerte zu kontrollieren oder kontrollieren zu lassen.

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Frankfurt / Main. Bluthochdruck ist bekanntlich ein Risikofaktor für Schlaganfall, Herzinfarkt und weitere Herzerkrankungen wie Herzschwäche. Während der Corona-Pandemie kommt für die rund 20 Millionen Bluthochdruck-Patienten in Deutschland eine weitere Gefahr hinzu: das Risiko, im Falle einer Infektion mit SARS-CoV-2 besonders schwer zu erkranken, erinnert die Deutsche Herzstiftung in einer Mitteilung aus Anlass des Welthypertonietags am 17. Mai.

Für Betroffene lohne es sich daher doppelt, die eigenen Werte im Blick zu behalten und sie durch eine konsequente Behandlung zu senken. Und dabei kann jeder mitwirken: „Mit einer gesunden Lebensführung tragen sie dazu bei, dass die Dosis der Blutdruckmedikamente so niedrig wie nötig sein kann“, wird Professor Heribert Schunkert vom Vorstand der Deutschen Herzstiftung und Direktor der Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen am Deutschen Herzzentrum München zitiert.

Viele schwere COVID-19-Verläufe wären vermeidbar

Wie stark Vorerkrankungen wie Hypertonie das Risiko für eine schwere COVID-19 erhöhen, belegt eine Studie der Tufts University in den USA, in der die Daten von mehr als 900.000 Klinik-Patienten mit COVID-19 ausgewertet wurden: Allein bei 26,2 Prozent der stationären COVID-Patienten gehen die Studienautoren davon aus, dass die Notwendigkeit der Krankenhausaufnahme wegen SARS-CoV-2-infektion im Zusammenhang mit einer bereits diagnostizierten Hypertonie stand (Journal of the American Heart Association 2021; 10, 5: online 25. Februar).

„Durch eine konsequente Behandlung der Vorerkrankungen, beispielsweise eine Senkung des Blutdrucks bei Hypertoniepatienten, wären viele schwere COVID-19-Verläufe vermeidbar“, betont Schunkert. Gleichzeitig verringere sich für Patienten durch die Senkung des Blutdrucks auch das Risiko, einen Schlaganfall, Herzinfarkt oder eine Herzschwäche zu erleiden.

Blutdruck senken durch Ausdauersport

Bei der Behandlung von Bluthochdruck spielt neben Medikamenten vor allem der Lebensstil eine große Rolle. „Manchmal ist es sogar möglich, durch eine gesunde Lebensweise komplett auf die Einnahme von Blutdrucksenkern zu verzichten“, so Schunkert. Als einer der wichtigsten Lebensstilfaktoren zur Senkung des Blutdrucks gilt regelmäßiger Ausdauersport, zum Beispiel Radfahren, Walken oder Joggen: Wer fünfmal pro Woche mindestens 30 Minuten aktiv sei, könne seine Werte um fünf bis zehn mmHg senken, erinnert die Stiftung. Auch andere Formen der Bewegung seien wirksam – Hauptsache, man werde regelmäßig aktiv. Neben der direkten Wirkung auf den Blutdruck hat das Training weitere positive Effekte: Das Immunsystem wird gestärkt und die Wahrscheinlichkeit, Übergewicht und damit einen weiteren Risikofaktor für Herzkrankheiten zu entwickeln, sinkt.

Zur Senkung des Blutdrucks empfiehlt die Deutsche Herzstiftung folgende Veränderungen des Lebensstils:

  • Fünfmal pro Woche mindestens 30 Minuten bewegen
  • Normalgewicht halten bzw. Übergewicht abbauen
  • Salzkonsum reduzieren
  • Alkohol nur in Maßen trinken: Frauen nicht mehr als ein kleines Glas Bier (0,25 l) oder Wein (0,1 l) am Tag, Männer maximal zwei Gläser
  • Stress verringern und ausreichend schlafen
  • Aufs Rauchen verzichten (eb)
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