Studie

Darm-Antikörper bleiben ein Leben lang gleich

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HANNOVER. Trotz Infektionen und Antibiotika bleiben Darm-Antikörper ein Leben lang gleich, teilt die Medizinische Hochschule Hannover mit (MHH). Zu diesem Ergebnis kamen Forscher, nachdem sie Millionen von IgA-Gensequenzen aus Mäusen und Patienten untersucht hatten (Nat Immunol 2015; online 29 Juni).

"Es war für uns unerwartet zu sehen, dass nach einem derart massiven Eingriff wie einer Antibiotika-Therapie ähnliche Antikörper gebildet werden wie vor der Behandlung. Wir hatten sehr unterschiedliche Antikörperprofile erwartet, da Antibiotika die Darmbakterien-Zusammensetzung stark verändern", wird Professor Pabst, einer der Studienautoren, in einer Mitteilung der MHH zitiert.

 Ein weiteres Ergebnis: Früh nach der Geburt gebildete langlebige Gedächtniszellen bestimmen die Antikörperproduktion: Sie halten das Antikörpermuster aufrecht und passen es dynamisch an die aktuelle Darmbakterien-Zusammensetzung an.

Weitere Experimente zeigten, dass im Darm gebildete Immunzellen auch die Antikörper-Produktion in der Muttermilch bestimmen, heißt es in der Mitteilung. So werde sichergestellt, dass die Muttermilch Antikörper enthält, die das Neugeborene vor Infektionen schützen und dessen Zusammensetzung der Darmbakterien kontrollieren.

"Grundsätzlich wussten wir schon lange von der Existenz dieser Gedächtniszellen. Im Darm scheinen diese aber - anders als bislang angenommen - quasi dauerhaft im Einsatz zu sein", so Cornelia Linder, eine der Erstautorinnen.

Weitere Arbeiten der Forscher sollen zeigen, wie diese Beobachtungen bei der Entwicklung von Schluckimpfstoffen beispielsweise gegen Durchfallerkrankungen berücksichtigt werden können. (eb)

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