GASTKOMMENTAR

Datenbank schließt Lücke bei Dialyse

Von Jan Galle Veröffentlicht:

Seit langem vermissen wir in der deutschen Nephrologie eine umfassende Datenbank, die Einblick in die Therapiequalität der Dialysepatienten gibt und die es erlaubt, wesentliche Therapieparameter und den Krankheitsverlauf - auch in der Langzeitbetrachtung - mit den tatsächlich erfolgten Therapien abzugleichen.

Diese Lücke schließt AENEAS. Die Datenbank stellt die Auswertung der Daten hinsichtlich wissenschaftlicher Fragestellungen in den Vordergrund. Sie dokumentiert longitudinale Verläufe und ist speziell für die Analyse der Therapiesituation zu den gravierendsten Begleiterscheinungen der Dialyse - Anämie, Inflammation und sekundärer Hyperparathyreoidismus - konzipiert worden.

Bislang mussten wir unseren Kenntnisstand und die daraus abgeleiteten wissenschaftlichen Fragestellungen aus internationalen Registern generieren - trotz des Wissens, dass diese Daten nicht eins zu eins auf Deutschland zu übertragen sind.

Die unabhängige, Anbieter-übergreifende Datenbank wird es ermöglichen, auf einer breiten Datenbasis konkrete Aussagen über Therapiegegebenheiten und Krankheitsverlauf der Dialysepatienten zu treffen. Da ein Ärztlicher Rat die pseudonymisierten Datensätze wissenschaftlich auswertet, können durch das Projekt auch neue Erkenntnisse generiert und Forschungsansätze validiert werden.

Jeder Nephrologe, der Patientendaten in AENEAS transferiert, leistet daher einen aktiven Beitrag zur Verbesserung der nephrologischen Datenlage und stärkt Forschung und Innovation.

Professor Jan Galle ist Direktor der Klinik für Nephrologie und Dialyseverfahren am Klinikum Lüdenscheid und Pressesprecher der Gesellschaft für Nephrologie

Lesen Sie dazu auch: Bundesweite Dialyse-Datenbank in Betrieb genommen

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