Demenz-Marker sind wichtig für die Frühdiagnostik

BERLIN (grue). Es gibt zwar Laborparameter, die den Verdacht auf eine Alzheimer-Demenz erhärten. Aber beweisend sind sie nicht. Für die Frühdiagnostik sind die Marker dennoch wichtig.

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Als Marker für Demenz-Erkrankungen werden Tau- und Amyloidproteine (A-Beta 1-42) benutzt. Bei einer Alzheimer-Demenz sammeln sich Tau-Proteine als neurofibrilläre Bündel in den Nervenzellen. Die Amyloid-Eiweiße lagern in extrazellulären Plaques.

"Hohe Gesamt-Tau-Proteinwerte und niedrige A-Beta-Werte im Liquor sind mit einer Alzheimer-Demenz vereinbar", sagte Privatdozent Markus Otto aus Göttingen beim Hauptstadtkongreß in Berlin. Die Marker eigneten sich jedoch nur zum Ausschluß von Pseudodemenzen, nicht zur weiteren Differenzierung. Denn auch bei der Lewy-Körperchen-Krankheit etwa gibt es ähnliche Protein-Muster.

Otto spricht den Laborparametern dennoch eine diagnostische Wertigkeit zu, und zwar bei Patienten mit milder kognitiver Beeinträchtigung (mild cognitive impairment, MCI). Bei diesen Patienten ließ sich bisher nicht beurteilen, ob die kognitiven Defizite Zeichen einer beginnenden Alzheimer-Erkrankung sind oder zum individuellen Alterungsprozeß gehören.

In einer Studie mit 100 MCI-Patienten ergaben sich jedoch deutliche Unterschiede im Liquorbefund. Patienten, die innerhalb eines Jahres eine Alzheimer-Demenz entwickelten, hatten niedrigere A-Beta-Werte und höheres Tau-Protein als Patienten mit langfristig stabiler MCI.

"Die Laborwerte weisen schon sehr früh auf eine Demenz hin", sagte Otto. Man habe damit womöglich gute Frühmarker für Demenzen, suche aber weiterhin nach spezifischen Nachweisverfahren.

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