Demenz-Mittel erleichtert die Pflege

WIESBADEN (djb). Bei Alzheimer-Patienten kann eine Langzeittherapie mit dem Acetylcholinesterase-Hemmer Galantamin die Aufnahme in ein Pflegeheim deutlich verzögern. Der Unterschied kann bis zu zwei Jahre betragen.

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Das hat eine Auswertung von drei Zulassungsstudien mit 596 Patienten ergeben. In den Studien waren die Daten über einen Zeitraum von sieben Jahren erfaßt worden. Demnach profitierten diejenigen Patienten am meisten, die mehr als 36 Monate Galantamin (Reminyl®) erhalten hatten. Von ihnen waren nach etwa fünfeinhalb Jahren noch die Hälfte der Patienten zu Hause, ohne Galantamin waren bereits nach 20 Monaten die Hälfte im Heim. Darauf hat Privatdozent Pasquale Calabrese aus Bochum hingewiesen.

    Eine Einweisung ins Heim wurde um Monate bis Jahre verzögert.
   

Die stationäre Unterbringung konnte durch die Langzeittherapie also um Monate bis Jahre hinausgeschoben werden. Durch die antidementive Therapie werde der Zeitaufwand für die Pflege spürbar reduziert, so der Neuropsychologe bei einer von Janssen-Cilag unterstützten Veranstaltung. Dies entlaste vor allem die pflegenden Angehörigen, von denen die meisten Alzheimerkranken zu Hause betreut werden.

Mit einer Langzeitbehandlung mit Galantamin würden die kognitiven Fähigkeiten sowie die Alltagskompetenzen über mindestens 18 Monate stabilisiert, so Calabrese. Der tägliche Aufwand für die Pflege ließ sich im Vergleich zu Placebo um fast 40 Minuten reduzieren.

Galantamin wirkt zweifach: Die Substanz reduziert den Abbau von Acetylcholin und bessert gleichzeitig die nikotinerge Neurotransmission, indem es die Nikotinrezeptoren moduliert. Dadurch wird die Empfindlichkeit für den natürlichen Transmitter erhöht.

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