Studienteilnehmer gesucht

Depressionen bei Vätern

Veröffentlicht:

FRANKFURT / MAIN. Depressionen bei Vätern nach der Geburt fanden in der Wissenschaft bislang kaum Beachtung. Erste Studien liefern jedoch Hinweise, dass fünf bis zehn Prozent der Väter von einer postnatalen Depression betroffen sein könnten, so das Universitätsklinikum Frankfurt in einer Mitteilung.

In einer Studie soll daher der Zusammenhang zwischen väterlicher Bindung zum Kind und Depression bei den Vätern untersucht werden. Hierfür werden Probanden gesucht. Bekannte Risikofaktoren für postnatale Depressionen bei Müttern sind unter anderem Frühgeburten, aber auch niedriges Einkommen oder psychiatrische Vorerkrankungen. Diese Faktoren könnten auch bei Vätern eine Rolle spielen. Neben den sozialen und psychologischen Indikatoren gibt es zudem biologische Marker, die möglicherweise schon in der Schwangerschaft Mütter mit einem Risiko für die Entwicklung einer Depression identifizieren könnten. Ein Beispiel ist der Nervenwachstumsfaktor BDNF (brain derived neurotrophic factor), heißt es in der Mitteilung der Uniklinik. In der Frankfurter Studie soll nun untersucht werden, ob dieser Faktor auch für Depressionen bei Vätern von Relevanz ist.

Paare können sich in der Schwangerschaft melden und werden dann über ein Jahr nach Entbindung begleitet. Beim ersten Termin vor der Entbindung und drei, sechs und zwölf Monate nach Geburt des Kindes wird von den Eltern ein Fragebogen ausgefüllt und eine Blutprobe genommen.

So möchten die Frankfurter Forscher untersuchen, welche der verschiedenen Genvarianten des BDNF-Gens bei den Elternteilen vorliegen und welche Auswirkungen diese auf die Ausprägung und Aktivität des Gens sowie die Konzentration des Nervenwachstumsfaktors im Blut haben. Gleichzeitig werden diese Ergebnisse in Relation zur Entwicklung der Eltern-Kind-Beziehung sowie zur persönlichen Stimmungslage gesetzt.

Mit Einverständnis der Eltern wird außerdem dem Kind kurz nach Entbindung Nabelschnurblut abgenommen, um daraus ebenfalls die genetische Variante und die Verpackung des BDNF-Gens bestimmen zu können und das mit den Ergebnissen der Eltern zu vergleichen. Dies ist aber keine unbedingte Voraussetzung für die Teilnahme an der Studie, so das Uniklinikum. (eb)

Anmeldung unter: BindungVaterStudie@kgu.de.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Der hypogonadale Patient in der Hausarztpraxis

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Besins Healthcare Germany GmbH, Berlin
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gastbeitrag

Wie sinnvoll sind Injektionen an der Wirbelsäule?

Rettungsdienst

Umfrage der Charité: Was Patienten in die Notaufnahme führt

Lesetipps
Eine männlicher Patient, der auf einem Fahrradergometer in die Pedale tritt, führt einen Belastungstest durch, um die Herzfunktion zu überprüfen.

© malkovkosta / stock.adobe.com

Mikrovaskuläre Dysfunktion

Was ein Belastungs-EKG bei Angina-pectoris-Verdacht bringt

Adipöse Kinder und Jugendliche tragen für den Rest ihres Lebens eine enorme Bürde mit sich. Die Folgen zeichnen sich bereits im Kindesalter ab und erstrecken sich bis ins Erwachsenenalter.

© kwanchaichaiudom / stock.adobe.com

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Hoffnung auf neue Medikamente zur Gewichtsreduktion bei Kindern