Diabetes plus KHK: LDL sollte unter 70 mg/dl sein

LEIPZIG (grue). Typ-2-Diabetiker mit koronarer Herzkrankheit sind kardiovaskuläre Hochrisiko-Patienten. Ihr LDL-Cholesterin-Spiegel sollte möglichst unter 70 mg/dl liegen.

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Darauf hat Professor Dirk Müller-Wieland aus Düsseldorf bei einer Veranstaltung der Lipid-Liga zum Diabetes-Kongreß in Leipzig hingewiesen. Die LDL-Zielvorgabe von unter 70 mg/dl gelte nicht nur für Diabetiker mit KHK, sondern auch für Patienten nach akutem Koronarsyndrom und für Post-Infarkt-Patienten mit weiteren kardiovaskulären Risiken. Sie bilden zusammen eine Hochrisiko-Gruppe, für die eine LDL-Senkung auf Werte um die 100 mg/dl nicht ausreicht.

In der PROVE-IT-Studie etwa wurde bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom die intensivierte Lipidsenkung durch eine weitere Risikoreduktion von 16 Prozent in zwei Jahren belohnt. "Hatten die Patienten zusätzlich einen Diabetes, war die rigorose LDL-Zielwerteinstellung noch wichtiger", sagte Müller-Wieland.

Um bei einem dieser Patienten ein kardiovaskuläres Ereignis zu verhindern, mußten 17 von ihnen einen mittleren LDL-Wert von 62 mg/dl erreichen - das Verhältnis von Aufwand und Nutzen (Number needed to Treat, NNT) war damit sehr günstig. Auch die neuen amerikanischen Diabetes-Leitlinien (Diabetes Care 29 (1), 2006, S4-S42) empfehlen optional für Diabetiker mit sehr hohem Risiko eine LDL-Senkung auf unter 70 mg/dl, für alle anderen gilt ein Zielwert von unter 100 mg/dl.

Um das zu erreichen, brauchen die meisten Patienten ein Statin, sagte der Diabetes-Spezialist. "Muß das Cholesterin stark gesenkt werden, ist sogar eine kombinierte Therapie nötig". Sehr effektiv sei die gleichzeitige Hemmung von Cholesterinsynthese und -resorption.

Nach diesem dualen Wirkprinzip funktioniert das Medikament Inegy® mit den Wirkstoffen Ezetimib und Simvastatin. "Mit einer solchen Therapie erreichen mehr Patienten die Zielwerte", sagte Müller-Wieland

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