Südafrika

Die Ohrknöchelchen aus dem Drucker

Forscher haben mit künstlichen Knochen aus dem 3D-Drucker bereits drei Patienten mit Hörverlust behandelt.

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Ohrmodell: Bei einem südfarikansichen Patienten haben Ärzte gleich alle drei Knöchelchen – also Hammer (Malleus), Amboss (Incus) und Steigbügel (Stapes) – mit gedruckten Prothesen ersetzt.

Ohrmodell: Bei einem südfarikansichen Patienten haben Ärzte gleich alle drei Knöchelchen – also Hammer (Malleus), Amboss (Incus) und Steigbügel (Stapes) – mit gedruckten Prothesen ersetzt.

© Sven Bähren / stock.adobe.com

PRETORIA. Ärzte aus Pretoria haben eine Op-Methode entwickelt, die Patienten mit einer Schallleitungsschwerhörigkeit helfen könnte: Mithilfe von Mittelohrknochen aus dem 3D-Drucker haben die Südafrikaner nach eigenen Angaben bereits drei Patienten operiert. Bei einem dieser Patienten habe das Team gleich alle drei Knöchelchen – also Hammer (Malleus), Amboss (Incus) und Steigbügel (Stapes) – mit gedruckten Prothesen ersetzt.

„Dadurch, dass wir nur die Gehörknöchelchen ersetzen, die nicht richtig funktionieren, ist der Eingriff wesentlich risikoärmer als die üblichen Operationen, in denen herkömmliche Prothesen eingesetzt werden“, sagte Professor Mashudu Tshifularo von der Universität Pretoria laut Mitteilung zur Methode. Tshifularos Team benutze künstliche Knöchelchen aus Titan, da diese am verträglichsten seien.

Der endoskopische Eingriff gehe zudem nur mit minimaler Gewebeverletzung einher. Auch reduziere die Methode die Gefahr, den Gesichtsnerv zu verletzten, der ja durch das Mittelohr verläuft.

3D-Druck bezeichnet verschiedene additive Fertigungsverfahren. Bekannt sind solche, bei denen pulvrige oder flüssige Werkstoffe schichtweise aufgetragen werden und so ein dreidimensionales Objekt entsteht, das anschließend gehärtet wird. Welches Verfahren für die Ossicula eingesetzt wurde, teilten die Südafrikaner nicht mit. (ajo)

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